*
Jugendbildungsfahrt nach Berlin
"Aktival24 - Wir packen's an - Jugendliche im Landkreis Meißen"
2018 war ein spannendes Jahr für uns. Hier ein kleiner Rückblick:
Nachdem das FJM in den letzten Jahren einige Beteiligungsprojekte begleitet hat, entwickelte sich die Idee,
auch bei jüngeren Jugendlichen Beteiligung zu erproben. In zwei Jugendhäusern des Landkreises haben wir
unter dem Titel "Beteiligung vor Ort" mit der Zielgruppe der ca. 10- bis 13-Jährigen niederschwellig
Beteiligung umgesetzt. Das Projekt soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut und auch in anderen
Häusern angeboten werden.
Warum eine solche Projektidee? In den bisherigen Beteiligungsprojekten, in welchen sich vor allem
Jugendliche ab 14 aktiv einbringen, wurde uns gespiegelt, dass die jungen Menschen oftmals nichts damit
anzufangen wissen, sich selbst mit einbringen und mitbestimmen zu können. Das liegt unter anderem an
wenig beteiligungsorientierten Elternhäusern und den Strukturen in Schule und Ausbildung. Dadurch
entstehen in den Projekten Situationen, in denen Vorschläge nicht ausdiskutiert, sondern nur "abgenickt"
werden. Daraus resultierte die Überlegung eher anzusetzen, um Jugendliche langfristig an Beteiligung,
Mitbestimmung und politischer Partizipation heranzuführen. Als erster Schritt wurde nun dieses Jahr damit
begonnen in den zwei offenen Häusern - im Offenen Haus Lommatzsch und im DOMI, dem Offenen Haus
des DKSB Nossen - präsent zu sein und dort die Angebote mitzugestalten, um hier als verlässliche
AnsprechpartnerInnen wahrgenommen zu werden. Im zweiten Schritt sollen in den nächsten Monaten mit
den jungen Menschen kleinere Projekte geplant und umgesetzt werden. Diese stehen zunächst vor allem im
Zusammenhang mit dem jeweiligen offenen Haus und sollen die Jugendlichen darauf vorbereiten später in
beispielsweise kommunalen Beteiligungsformen aktiv zu werden. Außerdem ist weiter geplant gemeinsam
mit den Jugendlichen Möglichkeiten zu erarbeiten, über welche sie sich zukünftig selbstständig die nötigen
Ressourcen für eigene Ideen und Projekte beschaffen können.
Im ersten Jahr dieses Projektes konnten wir feststellen, dass die Gegebenheiten vor Ort verschieden sind -
sowohl von der Bereitschaft und den Fähigkeiten der jungen Menschen her, als auch von den individuellen
und zeitlichen Ressourcen der jeweiligen Fachkräfte. Deshalb ist es notwendig jedes "Beteiligung vor Ort"-
Projekt gesondert zu betrachten und zu bewerten und die Methoden den jeweiligen Gegebenheiten
anzupassen.
Was war noch spannend? 2017 startete die Stadt Großenhain mit dem Prozess "Jugendgerechtigkeit als
Standortfaktor - Durch Jugendbeteiligung Kommunen stärken" unter der Moderation des Kinder- und
Jugendring Sachsen e.V. Die Stadt Großenhain hatte sich zum Ziel gesetzt, Jugendbeteiligung in der
Kommune weiter zu entwickeln.
Im August 2017 fand die Auftaktveranstaltung für das Projekt statt und hier gründete sich eine Steuer- und
Entwicklungsgruppe, welche den weiteren Projektverlauf gestalten, Rahmenbedingungen setzen und die
Zielstellung - die gemeinsame Entwicklung, Umsetzung und Reflektion einer passenden Form der
kommunalen Jugendbeteiligung - verfolgen sollte. Diese setzt sich zusammen aus dem Oberbürgermeister,
MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung, der Mobilen Jugendarbeit, der Diakonie Riesa-Großenhain, einer
Lehrerin und interessierten Bürgerinnen und Bürgern und eben dem FJM. In den Treffen der Steuer- und
Entwicklungsgruppe wurde schließlich die Idee entwickelt über eine Befragung die Ideen, Bedürfnisse und
Bedarfe der jungen Menschen in Erfahrung zu bringen, bevor es zu konkreten Projekten kommt - und ihnen
so auch eine erste Mitwirkungsmöglichkeit zu bieten. Um die Befragung so jugendgerecht wie möglich zu
gestalten, wurden im Januar 2018 nun Jugendliche mit in den Prozess einbezogen. Es bildete sich eine
kleine aktive Gruppe, welche einen Fragebogen mit der Unterstützung der Steuer- und Entwicklungsgruppe
ausarbeitete. Der Fragebogen wurde online gestellt und jeder Jugendliche aus Großenhain und den
Ortsteilen war aufgerufen, diesen auszufüllen. Von Mai bis Ende August 2018 nun haben über 250 junge
Menschen zwischen 12 und 21 Jahren an der Befragung teilgenommen. Die Auswertung förderte gute Ideen
und viele verschiedene Blickpunkte zutage, welche sortiert wurden und weiter mit den Jugendlichen
bearbeitet werden.
Auch die Projekte, welche schon seit mehreren Jahren laufen waren auch in diesem Jahr wieder erfolgreich
im Sinne der Sichtbarmachung bürgerschaftlichen Engagements, Durchführung demokratischer
Bildungsprojekte und Unterstützung junger Ehrenamtlicher.
So wurden "Aktival24" erfolgreich umgesetzt, die Kinderspielstadt "Insel-City" wurde unterstützt, wir haben
eine politische Bildungsfahrt nach Berlin durchgeführt, es wurde ein Fairplay-Jugger-Turnier unterstützt, das
"Jugendforum im Landkreis Meißen" und der "Jugendstadtrat Meißen" wurden pädagogisch begleitet und es
wurden Workshops und Zukunftswerkstätten durchgeführt bzw. umgesetzt. Außerdem konnten wir zu
verschiedenen Projektförderanträgen beraten, konnten ReferentInnen vermitteln und haben im Rahmen der
Arbeitsgruppen und der Vollversammlungen des Kreisjugendring Meißen e.V. Inputs zu verschiedenen
politischen Themen gegeben.
Und auch die Planungen für 2019 sind in vollem Gange. Für das neue Jahr ist geplant, dass das Projekt
"Beteiligung vor Ort" in Meißen gestartet werden soll. Außerdem werden die bestehenden Prozesse im
Jugendforum, im Jugendstadtrat Meißen und in der Stadt Großenhain weiter begleitet.
Unsere Aufgaben im Bereich der Demokratiebildung werden fortgeführt mit Blick auf das Superwahljahr 2019
und die kommenden Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen. Wir werden Projekte und Workshops mit
Blick auf die U18-Wahlen anbieten und weiter dazu auffordern politische Diskussionen zu führen. Wir
möchten weiterhin den jungen Menschen im Landkreis Meißen zeigen, welche Vorteile ehrenamtliches
Engagement hat und sie dabei unterstützen, selbst aktiv zu werden. Wir beraten außerdem zu
Projektförderanträgen und wenn man nicht weiß, wie es mit dem ehrenamtlichen Engagement losgehen soll.
Wir sind da, wenn IHR uns (an-)ruft!
Und nicht vergessen: #superwahljahr2019 #sltw2019
Marlen Linke und Maximilian Schikore-Pätz
Flexibles Jugendmanagement
Das Jahr beim Flexiblen Jugendmanagement
Vom 15. bis zum 19. Oktober fand die politische Bildungsfahrt nach Berlin statt. 12 junge Menschen aus
dem Landkreis Meißen waren mit dabei.
In den fünf Tagen hatten die Jugendlichen die Möglichkeit sich mit parlamentarischen Strukturen und
Themen auseinanderzusetzen und demokratische Prozesse kennenzulernen, wobei ihnen Raum gegeben
wurde, ihre eigenen Teilhabemöglichkeiten zu reflektieren. Außerdem standen verschiedene historisch
politische Inhalte auf dem Programm. Hier wurde das Ziel einen vertiefenden Einblick in die deutsche
Geschichte zu erlangen und eine damit verbundene kritische Einordnung dieser.
Mit einem Stadtrundgang der anderen Art ging es am Montag los. Die Gruppe hatte die Aufgabe
verschiedene historische und politische Orte "Unter den Linden" aufzusuchen und diese zu beschreiben und
deren Aufgaben und Wichtigkeit damals und heute hervorzuheben. Die Jugendlichen nutzten die
Vorbereitungszeit in der Einzelarbeit und bereiteten die angegebenen Stationen in Kurzvorträgen vor. Später
führte dann jeder zu seiner ausgearbeiteten Station und trug sein kurzes Referat vor. Gestartet wurde an der
"Alten Kommandatur" - heute Sitz der Bertelsmann AG, weiter ging es zum "Zeughaus" über die "Neue
Wache", vorbei am Bebelplatz zum Sitz des Volkswagen Group Forums, weiter zum ZDF-Hauptstadtstudio,
Otto-Wels-Haus und der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung, vorbei an verschiedenen Botschaften und der
Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland hin zum Brandenburger Tor, welches die letzte
Station darstellte. Jede Station hatte eine eigene Aufgabenstellung, welche in dem Kurzreferat eingebunden
wurde. Neben den gelernten politischen und historischen Inhalten konnten sich die Jugendlichen in ihrem
Präsentationsverhalten schulen und das Prinzip "Lernen durch Lehren" fand schon am ersten Tag seine
Anwendung.
Am Dienstag wurde das Dokumentationszentrum "Topographie des Terrors" - auf dem Gelände des
ehemaligen Reichssicherheitshauptamt - besucht. Die Gruppe bekam in einer Führung einen Überblick in
die innere Struktur des NS-Terrorapparates und sein Wirken zwischen 1933 und 1945. Anschließend ging es
in einem Workshop um die NS-Volksgemeinschaft. Dabei wurde das Thema der Ausgrenzung durch die
NSDAP in den Vordergrund gestellt. Welche Gruppen aus der Gesellschaft waren betroffen von der
Ausgrenzung bis hin zur Deportation in die
Konzentrationslager? Wie funktionierte die Propaganda
der Nationalsozialisten diesbezüglich. In Kleingruppen
erarbeiteten die Jugendlichen kurze Vorträge und
stellten die Ergebnisse dann der gesamten Gruppe vor.
Anschließend gab es noch eine Reflektionsrunde zu
dem Thema, in der es auch um die aktuelle politische
Situation in Deutschland ging. Hier wurde die Frage in
den Raum geworfen, ob sich eine solche Politik der
Ausgrenzung heutzutage wiederholen kann.
Am Mittwoch besuchte die Gruppe den Bundesrat. Nach
einer kurzen Führung durch das Haus gab es ein
Rollenspiel. Hierbei spielten die Jugendlichen einen Plenarsitzung des Bundesrates durch. Sie übernahmen
dabei die Rollen von PolitikerInnen und berieten zu einem - selbstgewählten - Gesetzentwurf im
sogenannten "Ersten Durchgang". Als Thema wurde sich entschieden für "Mindestlohn-Anhebung für
Fachkräfte im Bereich der Pflege ". Hierbei mussten eigene Standpunkte erarbeitet und schließlich
vorgetragen werden. Dabei ging es in erster Linie um das Austauschen von Argumenten und Meinungen.
Bevor es in den Bundesrat ging gab es am Vormittag einen Workshop zur Vorbereitung auf den Besuch. Es
wurde geklärt, welche Aufgaben der Bundesrat hat, was eigentlich ein Vermittlungsausschuss macht und
wer Mitglied im Bundesrat ist.
Am Donnerstag besuchten wir die Gedenkstätte Berliner Mauer am historischen Ort Bernauer Straße. Die
Jugendlichen wurden in Kleingruppen auf Recherche im Gedenkstättenareal geschickt und bearbeiteten
verschiedene Themenbereiche zur Geschichte der Berliner Mauer. Dabei setzten sie sich zum Beispiel mit
Fluchtgründen auseinander und erfuhren, wie sich der Alltag im Grenzgebiet gestaltete. Nach der
Recherche bereiteten die Jugendlichen eine Präsentation vor und diskutierten gemeinsam ihre Ergebnisse
im Plenum. Nachmittags gab es dann ein Gespräch mit einem in der Jugendopposition der DDR tätigen
Zeitzeugen. Es gab einen guten Austausch zwischen den jungen Menschen und dem Zeitzeugen. Es
wurden Fragen gestellt wie er den Mauerfall erlebt hat, ob er überhaupt den Mauerfall wollte und ob er
darüber nachgedacht hat, selber zu fliehen.
Neben den inhaltlichen Programmpunkten gab es noch eine Spreerundfahrt und einen wir hatten die
Möglichkeit mit den Jugendlichen den Berliner Fernsehturm zu besichtigen.
Die Auswertung der Fragebögen hat ein rund um positives Feedback ergeben. Vor allem haben die
Jugendlichen die historisch-politischen Programmpunkte der Fahrt positiv bewertet. Vor allem hat der Tag an
der Berliner Mauer beeindruckt und hier das Zeitzeugengespräch am Nachmittag.
Durch die Bildungsfahrt konnte ein Beitrag zur Demokratie und dem Stärken einer demokratischen
Bürgergesellschaft geleistet werden. Demokratische Prozesse konnten bewusst gemacht werden und in
Gesprächen wurden Nachfragen detaillierter besprochen und diskutiert. Den Jugendlichen ist die Wichtigkeit
der bestehenden demokratischen Strukturen bewusst geworden. Vor allem das Thema Meinungsfreiheit
wurde in der Gruppe aber auch in einzelnen Gesprächen diskutiert.
Die Bildungsfahrt wurde von der Partnerschaft für Demokratie Coswig und kommunale Partner im Rahmen
des Bundesprojektes "Demokratie leben" gefördert.
Am 1. Maiwochenende - dem 04. und 05. Mai - diesen Jahres fand
das Projekt "Aktival24" im Landkreis Meißen statt. Junge Menschen
waren zum achten Mal aufgerufen sich zu beteiligen und in ihrem
gewohnten Lebensumfeld etwas umzugestalten, neu zu bauen, ein
Fest oder sportliches Freizeitturnier zu organisieren und
durchzuführen oder im Jugendclub einen ordentlichen
Frühjahrsputz anzusetzen.
Die Schirmherrschaft hatte auch in diesem Jahr Landrat Steinbach
übernommen. Organisiert und umgesetzt wurde das Projekt vom
Kreisjugendring Meißen e.V. zusammen mit dem Flexiblen
Jugendmanagement.
15 Gruppen aus dem gesamten Landkreis nahmen am Aktionstag
teil, darunter waren wieder "alte Hasen", aber auch neue Gruppen
beteiligten sich und nahmen aktiv an dem Beteiligungsprojekt teil.
Die Neuerung, an zwei Tagen zu arbeiten bzw. sich einen der Tage
auszusuchen, wurde gut von den Gruppen angenommen. Einige
haben an beiden Tagen aktiv an dem Projekt teilgenommen, andere
Gruppen eben nur am Freitag oder am Samstag. Je nachdem, wie es die zeitlichen Ressourcen der
Jugendlichen und UnterstützerInnen zu ließen.
Vor Ort konnten in diesem Jahr wieder zahlreiche BürgermeisterInnen aus den jeweiligen Städten und
Gemeinden begrüßt werden, ebenso waren der Amtsleiter des Jugendamtes, Herr Stefan Sári sowie Sören
Klapper - Mitarbeiter des Kreisjugend- amtes im Landkreis unterwegs und schauten bei verschiedenen
Projektgruppen vorbei und kamen mit den jungen Menschen vor Ort ins Gespräch und bedankten sich für
das Engagement der jungen Menschen.
In Großenhain hatte der Oberbürgermeister Herr Dr. Mißbach eine große Runde zu drehen. Der
Jugendverein Impuls e.V. startete seine Frühjahrsputzaktion und ging sogleich in die ersten Vorbereitungen
zur Kinderspielstadt "Kleinhayn" in der 2. Sommerferienwoche. Auch die Jugendclubs in Bauda und Zabeltitz
hatten, neben dem anstehenden Frühjahrsputz, gut zu tun. In Zabeltitz wurde der Clubraum neu gestrichen
und in Bauda werkelte die Gruppe an einer Holzhütte - gesponsort von der Stadt Großenhain, welche für
Feste im Ort genutzt werden soll.
Ein wenig Wehmut kam am Samstag auch auf. Der Roll-Laden e.V. half den Mitgliedern des Conny-
Wessmann-Hauses bei der Beräumung des Gebäudes. Der Verein für alternative Jugendförderung hatte
zuvor die Auflösung beschlossen.
Der Oberbürgermeister Herr Müller besuchte zwei Gruppen in Riesa. Die Ortsgruppe der DRK Wasserwacht
begann mit den Vorbereitungen zur anstehenden Freibadsaison im Freibad Weida und der auf dem
Heideberg fand das traditionelle Fairplay- und Bolzplatzturnier "Holzen statt bolzen" des Sprungbrett e.V.
statt. Die Radeburger Bürgermeisterin Frau Ritter besuchte die Jugendgruppe der Zappelbude. Hier entsteht
zur Zeit ein Graffitiübungswand für die Jugendlichen. Im Offenen Haus Lommatzsch halfen die
BesucherInnen beim Abriss der Gartenhütte, welche durch einen Sturm stark beschädigt wurde und nicht
mehr genutzt werden konnte. Außerdem wurde beim Frühjahrsputz mit angefasst. Im Gröditzer
Familienzentrum der Diakonie und Kinder- und Jugendhaus des DKSB Nossen unterstützten die
BesucherInnen ebenfalls bei Verschönerung und beim Frühjahrsputz auf den jeweiligen Außenanlagen. Der
Nossener Bürger-meister Herr Anke war auch in diesem Jahr wieder vor Ort um sich bei den jungen
Menschen für ihr Engagement für das DOMI zu bedanken. Im Jugendclub Rothschönberg wurde mit der
Renovierung des Aufenthaltsraumes begonnen. Zudem sollte am Samstag die neue Veranstaltungstechnik
im Partyraum eingeweiht werden, welche das Jugendforum des Landkreis Meißen mit unterstützt wurde. Die
Jugendlichen des KiZ-Treff in Weinböhla arbeiteten weiter an der Umgestaltung der neuen Räumlichkeiten
für den Kinder- und Jugendtreff in Weinböhla. Auch der Bürgermeister Herr Zenker und der Jugendamtsleiter
Herr Sári schauten vorbei, um sich ein Bild von den Arbeiten vor Ort zu machen. Oberbürgermeister Herr
Raschke war am Freitag in Meißen unterwegs und besuchte die Gruppe des Schmalen Hauses, welche
Renovierungsarbeiten im Haus durchführen musste und für den Jungenraum einen neuen Holztisch baute.
Auch der Meißner Jugendstadtrat war aktiv. Die Gruppe hat mit ihrem Projekt "Meißen wird grün" begonnen
und am "Schiffchen" eine Schmetterlingswiese angelegt. Am Samstag hieß es dann "Take the Stage" -
Jugendliche aus dem Verein "Hafenstraße" organisierten und betreuten die Mitmachbühne auf dem
Kunstfest Meißen-Cölln.
Das Team des Flexiblen Jugendmanagements war unterwegs und besuchte die einzelnen Gruppen vor Ort,
um die Aktionen zu dokumentieren und sich in diesem Rahmen für das ehrenamtliche Engagement zu
bedanken. Die entsprechende Würdigung erhielten die einzelnen Jugendgruppen in Form eines Pokals, der
ihnen vor Ort von den Gästen oder dem Sozialarbeiter überreicht wurde.
Das Ziel junge Menschen von 10 bis 27 Jahren zu ehrenamtlichem Engagement zu motivieren und an der
Gestaltung ihres Lebensumfeldes teilzuhaben wurde dabei voll erreicht. Und auch die anwesenden
VertreterInnen aus Politik und Verwaltung konnten sich davon überzeugen, dass junge Menschen in ihrem
Umfeld mitgestalten und sich einbringen, und sind mit den Jugendlichen zu den Themen Ehrenamt und
Engagement ins Gespräch gegangen.
Unser Dank geht an alle Kinder, Jugendlichen und Hauptamtliche sowie an alle helfenden Hände für ihr
gemeinnütziges Engagement an dem 1. Maiwochenende sowie an die Partnerschaft für Demokratie Riesa
und Kommunale Partner und die Sparkasse Meißen für die finanzielle Unterstützung!
2018 fand die nunmehr sechste Kinderspielstadt "Insel-City" auf dem Gelände der Freizeitinsel Riesa statt.
Vom 09. bis zum 20. Juli hatten 180 Kinder aus dem gesamten Landkreis zwischen 7 und 14 Jahren die
Möglichkeit einen Einblick in die Welt der Erwachsenen zu bekommen.
Sie gingen wählen und entschieden mit, wer Bürgermeisterin oder Bürgermeister wurde, konnten sich zwei
Wochen in verschiedenen Gewerken und Arbeitsbereichen ausprobieren und lernten dabei viel Neues
kennen. Natürlich wurden auch Lohn und Steuern gezahlt.
Die Fachkräfte des Flexiblen Jugendmanagements begleiteten das Projekt und trugen so einen Teil zur
Demokratiebildung bei. Unterstützt und begleitet wurden die Bürgermeisterwahl, der entstehende Stadtrat
und sämtliche Prozesse rund um das Geschehen im Rathaus. Dabei wurden verschiedene Fragen geklärt
und diskutiert: Was macht eine Wahl aus? Wer darf eigentlich wählen gehen? Was macht ein/e
BürgermeisterIn in ihrem/seinem Amt? Welche Aufgaben hat ein Stadtrat? Welche Prozesse sollten mit der
Bürgerschaft diskutiert werden? Welche Möglichkeiten der Beteiligung und der Mitbestimmung gibt es?
In diesem Jahr lief der Prozess bis zur Bürgermeisterwahl schneller, da sich in beiden Wochen schnell
mehrere KandidatInnen aus der Bürgerschaft fanden. Es ging prompt in den Wahlkampf: es wurden
Wahlprogramme und Wahlplakate erarbeitet - welche in der Kinderspielstadt und in den Gewerken verteilt
wurden, die KandidatInnen gaben Interviews und stellten ihre jeweiligen Programme in der
Bürgerversammlung vor. Auch in diesem Jahr gründete sich in der ersten Woche ein ehrenamtlicher Stadtrat
und gemeinsam mit der Bürgermeister und seiner Stellvertreterin wurden hier zu Problemlagen der Stadt
beraten und Beschlüsse verfasst. In Woche 2 wurde dann ein neuer Stadtrat gewählt.
In beiden Wochen hatten die gewählten Stadtoberhäupter und weitere Kinder, welche stadtpolitisch aktiv
waren, die Möglichkeit den Strehlaer Bürgermeister, Jörg Jeromin, kennen zu lernen und hier ihre Fragen
direkt an einen Politiker zu stellen und in Diskussion zu gehen.
6. Kinderspielstadt "Insel-City" in Riesa
Girls'Day im Landkreis Meißen
Im April war in diesem Jahr mal wieder Girls'Day-Zeit - dieses Mal unter der Schirmherrschaft der beiden
Schwestern Carolyn und Lydia Gahse, die gemeinsam in Uebigau bei Großenhain eine Autowerkstatt
betreiben. Die eröffneten den Mädchen ´zukunftstag am 26. April morgens im Jugendhaus KAFF und gaben
den Mädels gute Ideen für ihren Weg ins Berufsleben und bestärkten sie, Mut zu haben und auch mal
Neues auszuprobieren. Das konnte man dann u.a. ab 10.00 Uhr auch in der Werkstatt Gahse selbst tun.
2018 beteiligten sich folgende Unternehmen und Firmen beim Girls'Day:
- Agrargenossenschaft Niederau e.G.
- Autowerkstatt Auto Gahse
- Druckerei Thieme Meißen GmbH
- Landesbühnen Sachsen GmbH
- Malteser Rettungsdienst Meißen
- Polizeirevier Meißen
- Sächsische Zeitung Lokalredaktion Meißen
- Sattlerei Schmautz
- Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH
- Unitrans Hauptvogel
Am Nachmittag konnten die Mädchen sich und ihre Fähigkeiten und Interessen vielseitig austesten... in
Workshops mit Holz, Stein und Glas, bei Brandmalerei, Siebdruck, Experimenten und Medien. Informieren
konnten sich die Mädchen zu den Themen Schönheit, Frauenrechte, Handwerksberufe und die Angebote
der Arbeitsagentur. Vor Ort waren außerdem die Drogenberatungsstelle und das Gesundheitsamt.
Die Mitarbeiterin des FJM gestaltete eine Workshop zum Thema "Du und Dein Recht" - hier ging es vor
allem darum, den Mädchen nicht nur bewusst zu machen, dass sie Rechte haben und sich diese auch
einfordern sollen, sondern auch darum, die Geschichte der Mädchen- und Frauenrechte sichtbar zu
machen. Denn das Wahlrecht für Frauen ist noch nicht sooo alt. ;)
Das Projekt "Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag" bot Schülerinnen Einblick in Berufsfelder, die Mädchen im
Prozess der Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen. Die Mädchen informieren sich über einen oder
mehrere Berufe im technischen, naturwissenschaftlichen oder handwerklichen Bereich, bevor sie unter
Umständen eine für sie ungeeignete Ausbildung beginnen und wieder abbrechen.
In 2019 wird wegen Ostern der Girls'Day schon im März stattfinden, also vormerken: 28. März 2019!
Jungenarbeit im Landkreis Meißen
Die Reflexion und die Auseinandersetzung mit
verschiedenen Bildern und Formen von
Männlichkeiten ist der Ausgangspunkt für die
individuelle Auseinandersetzung von Jungen
und jungen Männern mit dem eigenen
Selbstbild, mit Erwartungen an andere Jungen
und Männer bzw. mit Erwartungen an sich
selbst, aber auch mit sexistischen Stereotypen.
Die Beschäftigung mit den gesellschaftlichen
und eigenen Einstellungen sollte Bestandteil
der eigenen Persönlichkeitsentwicklung sein und dazu bietet die AG "Jungenarbeit im Landkreis Meißen"
Workshops im gesamten Landkreis an. Unter professioneller Anleitung wird zu Fragen wie: "Was ist ein
richtiger Mann?" oder "Welche Verantwortung trage ich als junger Vater und wie verändert das mein Mann-
Sein?" untereinander diskutiert und dabei die eigenen Grenzen bewusst kennen zu lernen. Das trägt zur
Entwicklung einer eigenen Identität und zum Kennenlernen von Grenzen und Möglichkeiten des Mann-
Seins in der Gesellschaft bei. Gerade in Zeiten der zunehmenden gesellschaftlichen und medialen
Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt durch Männer (und auch an Jungen und Männern) ist dies
notwendig.
Im Mai 2018 fand genau solch ein Workshop in Lommatzsch statt. Dabei sollten 10 anwesende Jungen
etwas über ihre Rollenbilder herausfinden sowie eigene Stärken und Schwächen reflektieren. Zuerst lernten
sich die Jungenetwas besser kennen, kamen doch alle aus unterschiedlichen Klassen. In lockerer
Atmospäre im Offenen Haus in Lommatzsch und mit erfrischendem Obst wurden die Jugendlichen dazu
animiert, sich mit ihren Fähigkeiten auseinanderzusetzen. Dabei ging es auch darum, wie man auf
Menschen reagiert, die ganz anders sind als man selbst und wie man mit diesen umgeht. Zum Abschluss an
der freien Luft mussten die Jungen noch übern, wie sie ihre unterschiedlichen Stärken am besten in der
Gemeinschaft einsetzen können. Dazu wurden verschiedene Kooperationsspiele ausgetestet.
Insgesamt empfanden es alle Jugendlichen als bereichernd, sich einmal ausführlicher mit sich selbst und
insbesondere ihren Rollenbildern auseinanderzusetzen. Auch die Gruppe konnte insgesamt gestärkt
werden, so dass diese hoffentlich noch lange gut bestehen bleibt und es im nächsten Jahr eventuell eine
Fortsetzung des Jungenworkshops geben kann.
Auch andere Jugendgruppen und Fachkräfte , die mit Jungen arbeiten, können diese Workshops 2019 in
Anspruch nehmen. Nehmt einfach Kontakt mit uns auf!
Finanziert wird die AG "Jungenarbeit im Landkreis Meißen" durch die Gleichstellungsstelle des Landkreises
Meißen.