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"U18plus" im Landkreis Meißen
Aktival24 im Landkreis Meißen
2019 geht nun langsam dem Ende zu, was eine gute Gelegenheit für einen Rückblick bietet.
Was war anders dieses Jahr?
Mein Kollege Max hat sich im Juli für ein halbes Jahr in Elternzeit verabschiedet und sich um seine Tochter
gekümmert. Pünktlich zum Jahresbeginn kann ich ihn ab Mitte Januar aber wieder beim Flexiblen
Jugendmanagement begrüßen.
Da die Stelle für den kurzen Zeitraum nicht besetzt werden konnte, musste an einigen Stellen mit der
Personalressource gespart werden und einzelne Projekte konnten nicht so intensiv begleitet werden, wie es
die Planung vorgesehen hatte. So zum Beispiel die Beteiligungsprojekte "Beteiligung vor Ort" in Nossen und
Lommatzsch. Beide Projekte werden aber in 2020 weitergeführt.
Die fehlende Personalressource hatte ebenso zur Folge, das weitere geplante "Beteiligung vor Ort"-Projekte
nicht umgesetzt wurden oder Workshops im zweiten Halbjahr aus Zeitgründen nicht stattfinden konnten.
Politische Bildungsarbeit mit Blick auf die Wahlen in 2019 und die Umsetzung der der U18-Wahl waren
Schwerpunkte des FJMs in diesem Jahr. So wurden u.a. verschiedene Workshops zu den Themen
Kommunal-, Europa- und Landespolitik, Demokratie im Kleinen, Wahlversprechen oder Wahlgrundsätze
durchgeführt.
Der Kreisjugendring Meißen hatte in diesem Jahr die Koordinierung für die U18-Wahl im Landkreis Meißen
inne. Hier unterstützten wir als FJM in der Schulung der ehrenamtlichen MultiplikatorInnen und Fachkräfte
von der Umsetzung eines Wahllokals in der Einrichtung bis zur Durchführung von Workshops zu
verschiedenen demokratischen und politischen Themen im ersten Halbjahr.
In Kooperation konnten in diesem Jahr auch wieder verschiedene landkreisweite Projekte unterstützt und
umgesetzt werden: u.a. "Aktival24" im Mai, die Kinderspielstadt "Insel-City" in Riesa in den Sommerferien,
die U18-Wahlparty in Radebeul im August oder der Girls'Day in Meißen im März. Auch das Jugendforum im
Landkreis Meißen, der Jugendstadtrat Meißen und das Beteiligungsprojekt in Großenhain wurden weiter
begleitet und mit Unterstützung eines Ehrenamtlichen konnte eine kleine Bildungsfahrt nach Weimar
umgesetzt werden, welche das Jugendforum geplant hatte.
Für das Flexible Jugendmanagement bleibt es auch im neuen Jahr Aufgabe, politische Diskussionen zu
führen, Demokratiebildung anzubieten und jungen Menschen die Vorteile von ehren-amtlichen Engagement
aufzuzeigen und dabei zu unterstützen, selbst aktiv zu werden.
Wir stehen für Euch als AnsprechpartnerInnen bereit, wenn es darum geht, über Politik zu streiten und zu
diskutieren und demokratische Prozesse auf verschiedenen Ebenen einfach zu erklären.
Wir beraten außerdem zu Projektförderanträgen und wenn man nicht weiß, wie es mit dem ehrenamtlichen
Engagement losgehen soll.
2019, beim FJM im Landkreis Meißen
Die Landtagswahl in Sachsen versprach spannend zu werden. Zum einen ist die Politik im Freistaat, im
Gegensatz zu 2014, von einer hohen Dynamik geprägt. Und zum anderen interessieren sich junge
Menschen wieder mehr für politische Dinge, als das noch vor einen paar Jahren der Fall war. Seien es die
Demonstrationen für einen besseren
Umweltschutz oder die Diskussionen
zum Urheberrecht: Jugend mischt
sich wieder ein.
In Sachsen fand die U18-Wahl zur
Landtagswahl zwischen dem 21.
Juni und dem 23. August 2019 statt.
Organisiert wurde diese Wahl, an der
alle Kinder und Jugendliche unter 18
Jahren in Sachsen teilnehmen
können in diesem Jahr im Rahmen
des Projektes "U18plus" durch den Kinder- und Jugendring Sachsen e.V.
In diesem Projekt sollte es nicht nur um das eröffnen von Wahllokalen in ganz Sachsen geben, sondern das
Hauptaugenmerk lag dabei auf einer Vielzahl von Bildungsangeboten, Workshops, Veranstaltungen und
Angeboten für junge Menschen zu politischen und demokratischen Themen. Außerdem gab es unter dem
Motto "#dannwaehldoch!" eine Kampagne, die vor allem im Netz für und mit Jugendlichen den
Landtagswahlkampf begleiten sollte. U.a. auf dem Instagram-Kanal @u18_landtagswahl_sachsen findet
man die Ergebnisse verschiedener Workshops mit Jugendlichen aus ganz Sachsen. Hier war das Ziel den
Blick junger Menschen auf verschiedene politische Themen einzufangen und der breiten Öffentlichkeit über
die Sozialen Medien zu präsentieren. Inhaltlich setzten sich die Jugendlichen dabei mit den Antworten der
Parteien auf Fragen von jungen Menschen, den sogenannten Wahlprüfsteinen, auseinander, welche der
KJRS e.V. im Vorfeld der Landtagswahl an sechs Parteien sendete. Dazu erarbeiteten sie verschiedenen
Sharepics und Videos, welche dann auf dem Instagram-Kanal veröffentlicht wurden.
Eines unserer Leitziele im Rahmen der U18-Wahl lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Auch wenn junge Menschen unter 18 Jahren in Sachsen nicht wählen dürfen, so haben sie doch eine
Meinung und eine Stimme, die gehört werden sollte. Deshalb ist es wichtig, dass sich so viele Kinder und
Jugendliche, wie möglich an der U18-Wahl beteiligen - um zu zeigen, dass die junge Generation da ist und
politisch mitsprechen kann.
Der Kreisjugendring Meißen e.V. war 2019 Regionalkoordinierungsstelle für den Landkreis Meißen und war
damit zuständig für alle anfallenden Fragen im Rahmen der "U18-Wahl" und drum herum. Alle weiteren
Informationen zur Kampagne und dem Projekt "U18plus" fanden sich unter www.u18.kjrs.de.
Ziel war es unter anderem neben den Schulen auch Orte in der freien Jugendhilfe als Wahllokal zu
akquirieren und hier verschiedene Bildungsangebote durchzuführen. Es ging neben dem Thema Wahlen
auch allgemein um Politik und Demokratie in unserer Gesellschaft. Es wurden unter anderem Workshops
durchgeführt zu den Themen Kommunalpolitik und freie Wahlen in unserer Gesellschaft. Außerdem hatten
junge Menschen im Landkreis die Möglichkeit sich allgemein mit politischen Themen auseinander-zusetzen.
Warum wurde dieses Projekt durchgeführt?
•
Kennenlernen des Wahlvorgangs und der Wahl als "klarste Form der politischen Partizipation"
•
Aufzeigen, dass sich Jugendliche auch unter 18 Jahren an den Wahlen beteiligen (wollen)
•
mit jungen Menschen über Politik diskutieren
•
Jugendlichen aufzeigen, dass ihre Interessen und Meinungen wichtig sind,
•
der politischen Meinung von jungen Menschen eine Plattform geben
•
Wahllokale können anmelden: Schulen, Jugendhäuser, Jugendclubs, junge Gemeinden,
Jugendinitiativen, Vereine, Museen, Stadtverwaltungen etc.
•
Ziel ist NICHT: einzelne Parteien zu unterstützen oder Jugendliche in ihrem Wahlverhalten zu
beeinflussen
Wie haben wir unterstützt?
•
Erstellung einer Broschüre mit den Antworten zu den Wahlprüfsteinen
•
Bildungsangebote zu den Themen Wahlen, Meinungsbildung, Demokratie und Politik Postkarten,
Plakate & Informationsmaterial wurden zur Verfügung gestellt
•
Information und Beratung zur U18-Wahl und eigenen Ideen & Angeboten vor Ort
•
Weiterleitung aller Infos zur Anmeldung, Durchführung, Auswertung etc.
•
Informationen zur Mediennutzung, z.B. Wahlomat, Erklärfilme bei Youtube, etc.
Im Landkreis Meißen hatten sich insgesamt 16 Wahllokale angemeldet. Die einzelnen Wahllokale nutzten
dabei unterschiedlichste Bildungsangebote, welche entweder durch die FJMerInnen umgesetzt wurden oder
aber durch die KollegInnen vor Ort.
Insgesamt haben im Landkreis Meißen 1230 junge Menschen unter 18 Jahren an der U18-Wahl
teilgenommen und ihre Stimme abgegeben.
Im Rahmen dieses Projektes fand dazu am 23. August auch eine U18-Wahlparty statt.
Auch in diesem Jahr hieß es wieder "Wir packen's an!" Junge Menschen zwischen 10 bis 27 Jahren aus
dem gesamten Landkreis Meißen waren aufgerufen, sich an dem Aktionswochenende Anfang Mai zu
beteiligen und mitzuwirken. Unter der Schirmherrschaft von Landrat Arndt Steinbach engagierten sich 18
Gruppen aus dem Landkreis in ihrem Gemeinwesen. Dabei gab es eine breite Spanne von Frühjahrsputz im
Kinder- und Jugendhaus über fällige Renovierungsarbeiten im Jugendclub, Neugestaltung von
Räumlichkeiten bis hin zu Umsetzung von Veranstaltungen.
In diesem Jahr haben sich aktiv 18 Gruppen am 03. und 04. Mai beteiligt - mit "alten Hasen" und neuen
Gesichtern.
Das Ziel junge Menschen von 10 bis 27 Jahren zu ehrenamtlichem Engagement zu motivieren und an der
Gestaltung ihres Lebensumfeldes teilzuhaben
wurde aus unserer Sicht erreicht.
Die ersten Aktionen fanden schon am Freitag statt. Die DOMI-Kids in Nossen und die Gruppe des Offenen
Hauses in Lommatzsch nutzten den Tag um die Außenanlage des jeweiligen Kinder- und Jugendhauses
wieder auf Vordermann zu bringen. Auch die Jugendlichen aus dem Schmalen Haus in Meißen starteten mit
einer Aufräumaktion und die Mädchengruppe begann mit der Renovierung ihres Mädchenzimmers. In Riesa
wurde das Außengelände rund um den aufLADEN aufgehübscht - getreu ihrem Motto "Pimp the Hood!".
Oberbürgermeister Marco Müller schaute vorbei, überreichte den Pokal und brachte eine Kiste Getränke
vorbei, außerdem packte kurzerhand bei der Neubepflanzung mit an. In der Leonhard-Frank-Oberschule
gestalteten SchülerInnen ihren Hausaufgabenraum im Schulclub neu. Hier wurde Oberbürgermeister Frank
Neupold zur Pokalübergabe begrüßt. Im Zabeltitzer Jugendclub wurde das ganze Wochenende gewerkelt
und renoviert.
Der Jugendclub in Bauda, der Jugendverein Impuls aus Großenhain, eine Gruppe des KiZ-Treffs aus
Weinböhla und die KAFF-Kids aus Meißen nutzten Aktival24 um ihren Frühjahrsputz durchzuführen. Es
wurden Blumen gepflanzt, die Außenanlagen gesäubert, Renovierungsarbeiten durchgeführt und einfach
mal richtig aufgeräumt. In Nossen starteten die Jugendlichen mit den Renovierungsarbeiten für das neue
Jugend-Café. Sie schaffen sich hier neue Räumlichkeiten für Jugendliche ab 14 Jahren. Ein Projekt was
wieder in Schwung kommt und den Jugendlichen einen Anlaufpunkt bieten soll. In Radebeul beteiligte sich
die Jugendgruppe des THW-Ortsverbandes mit ihrem Bollerwagen-Projekt, welcher zum Jugendlager 2019
fertig sein muss. Hier kam Oberbürgermeister Bert Wendsche vorbei, um sich für das ehrenamtliche
Engagement zu bedanken und überreichte den Pokal.
Der Meißner Jugendstadtrat nutzte den Aktionstag und lud ein sich im freien Graffiti-Sprühen
auszuprobieren. Dazu hatten sie ein altes Gebäude von der SEEG Meißen zur Verfügung gestellt
bekommen und riefen Meißner Jugendliche auf, sich an diesem Tag kreativ auszuprobieren. Auf der
Freizeitinsel in Riesa startete das Projekt "Sticks and Stones - NatureBones". Oberbürger-meister Marco
Müller kam vorbei und nutzte die Gelegenheit, sich mit dem Feuermachen ohne Feuerzeug vertraut zu
machen. Mit Unterstützung durch den Sprungbrett e.V. wurde in Riesa-Weida wieder das Bolzplatzturnier mit
dem Motto "Bolzen statt holzen" durchgeführt, trotz des Regens hatten sich Gruppen angemeldet und sich
gute und faire Spiele geliefert. Auch hier schaute Herr Müller vorbei und überreichte, neben einer Kiste
Getränke, den Pokal für das junge Engagement. In Ziegenhain hatten der Jugendclub zusammen mit der
Jugendfeuerwehr ein Seifenkistenrennen organisiert und durchgeführt. Eine große Veranstaltung und trotz
Regens konnte das Rennen mit einem hohen Sicherheitsaufwand durchgeführt werden. Zur Pokalübergabe
waren die Landtagsabgeordnete Daniela Kuge und - stellvertretend für Oberbürgermeister Uwe Anke - der
Stadtrat Gerald Rabe vor Ort und bedankten sich nochmal außerordentlich für das ehrenamtliche
Engagement vom Jugendclub und der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Gruppe des Gröditzer Familienzentrums setzte ihre Aktion am Montag um. Sie hatten sich
vorgenommen, den naheliegenden Freizeitpark an der Wainsdorfer Straße mal wieder gründlich
aufzuräumen und stellten noch zusätzlich eine neue Tischtennisplatte auf. Frau Müller von der Stadt Gröditz
kam vorbei, um sich im Namen der Stadt für das junge Engagement zu bedanken und überreichte den Pokal
zu Akatival24.
Der Jugendclub Downstairs musste seine Aktion aufgrund des Wetters absagen. Nachgeholt haben sie die
Pflege der Außenanlage der KiTa Pfiffikus in Großenhain dann zwei Wochen später! Dafür gab es natürlich
ebenfalls eine Auszeichnung!
Die Koordinatorin des Kreisjugendringes und das Team des Flexiblen Jugendmanagements war unterwegs
und besuchte die einzelnen Gruppen vor Ort, um die Aktionen zu dokumentieren und sich in diesem
Rahmen für das ehrenamtliche Engagement zu bedanken. Die entsprechende Würdigung erhielten die
einzelnen Jugendgruppen in Form eines Pokals, der ihnen vor Ort überreicht wurde - bestenfalls eben vom
Bürgermeister. Neben den Bürgermeistern oder deren Vetretungen und der Landtagsabgeordneten, waren
auch Mitarbeiterinnen des Kreisjugendamtes an dem Wochenende unterwegs, um mit den jungen
Menschen zum Thema Ehrenamt und Engagement ins Gespräch zu kommen. Sie informierten sich über die
einzelnen Projekte und brachten ihre Anerkennung zum Ausdruck.
Unser Dank geht an alle Kinder, Jugendlichen, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer und an die
hauptamtlichen Fachkräfte vor Ort für ihr gemeinnütziges Engagement an dem 1. Maiwochenende. Für die
finanzielle Unterstützung geht der Dank an die Partnerschaft für Demokratie Riesa und kommunale Partner
und die Sparkasse Meißen!
Vom 15. bis zum 26. Juli fand in diesem Jahr bereits die 7. Kinderspielstadt "Insel-City" auf dem Gelände
der Freizeitinsel Riesa statt.
Zwei Wochen lang hieß es "Kinder an die Macht!" Und etwa 180 Kinder zwischen 7 und 13 Jahren nutzten
diese Chance.
Sie gingen wählen und entschieden mit, wer Bürgermeisterin oder Bürgermeister wurde, konnten sich zwei
Wochen in verschiedenen Gewerken und Arbeitsbereichen ausprobieren und lernten dabei viel Neues
kennen. Natürlich wurde auch Lohn inklusive Steuern gezahlt.
In diesem Jahr gab es einige Neuerungen und sogar noch eine weitere Wahl für die jungen Menschen unter
18 Jahren.
Ehemalige TeilnehmerInnen der Kinderspielstadt aus den letzten Jahren erhielten die Möglichkeit mit ihren
eigenen Gewerken vor Ort aktiv mitzuwirken. Sie nutzten dies und setzten ihre Ideen um. Neben den
klassischen Gewerken wurde u.a. die Öffentlichkeitsarbeit komplett in die Hand junger Menschen gegeben.
Außerdem konnten Sie ihre Fertig- und Fähigkeiten einsetzen, um Arbeitsbereiche neu zu besetzen und ihre
eigenen Ideen kreativ ausgestalten.
Die Fachkraft des Flexiblen Jugendmanagements begleitete das Projekt in diesem Jahr gemeinsam mit dem
Jugendforum im Landkreis Meißen.
Unterstützt und begleitet wurden die Bürgermeisterwahl, der entstehende Stadtrat und sämtliche Prozesse
rund um das Geschehen im Rathaus. Dabei wurden verschiedene Fragen geklärt und diskutiert: Was macht
eine Wahl aus? Wer darf eigentlich wählen gehen? Was macht ein/e BürgermeisterIn in ihrem/seinem Amt?
Welche Aufgaben hat ein Stadtrat? Welche Prozesse sollten mit der Bürgerschaft diskutiert werden? Welche
Möglichkeiten der Beteiligung und der Mitbestimmung gibt es?
In diesem Jahr lief der Prozess bis zur Bürgermeisterwahl schneller, da sich in beiden Wochen schnell
mehrere KandidatInnen aus der Bürgerschaft fanden. Es ging prompt in den Wahlkampf: es wurden
Wahlprogramme und Wahlplakate erarbeitet - welche in der Kinderspielstadt und in den Gewerken verteilt
wurden, die KandidatInnen gaben Interviews und stellten ihre jeweiligen Programme in der
Bürgerversammlung vor. Nach der Wahl gründete sich ein Stadtrat und die ersten Ideen aus den
Wahlprogrammen wurden umgesetzt. So gab es in der ersten Woche eine Polizei, welche allerdings nach
Bürgerentscheid schnell in ihren Aufgabenbereichen eingeschränkt wurden. Neu in diesem Jahr war auch,
dass es die erste weibliche Doppelspitze in "Insel-City" gab. In Woche zwei wurde dann neu gewählt und
zwei Jungen übernahmen das Amt. Gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Stadtrat gingen sie die zweite
Runde der Kinderspielstadt.
Bei der zweiten Wahl im Rahmen der Kinderspielstadt ging es um die U18-Wahl zur Sächsischen
Landtagswahl. Die jungen Menschen unter 18 waren in beiden Wochen aufgerufen ihre Stimme abzugeben.
Wie würden wohl die U18-jährigen wählen, wenn sie denn dürften? Der Kinder- und Jugendring Sachsen
e.V. unterstützte dabei das Wahllokal vor Ort.
Ein großes Dankeschön geht an alle ehrenamtlichen UnterstützerInnen vor Ort für die zwei guten Wochen in
den Sommerferien!
7. Kinderspielstadt "Insel-City" in Riesa
Girls'Day im Landkreis Meißen
2019 stand ganz im Zeichen einer der ersten Wegbereiterinnen der Frauenbewegung in Deutschland, denn
ihr Geburtstag jährte sich zum 200. Mal. Louise Otto-Peters (dargestellt von Gabriele Kluge) eröffnete am
28. März als diesjährige Schirmherrin den Girls'Day im Kinder- und Jugendhaus KAFF in Meißen.
Hier ein Ausschnitt aus ihrer Rede: "Nehmt Eure Zukunft in Eure Hand, überlasst das eigene Schicksal nicht
dem Zufall. Louise Otto würde heute mit Freude und Wohlwollen zu jdem von Euch Mädchen sagen: Sei,
was Du willst! Sie würde Euch ein Leben wünschen, welches Euch einen Inhalt gibt. Sie würde Euch
auffordern, die in Euch schlummernden Anlagen zu wecken und Euch im Recht der freien Entscheidung
stärken. Ich wünsche Euch einen besonders interessanten und nachhaltigen Tag, nutzt die Berufswahl mit
'Hand, Fuss und Köpfchen!'"
2019 beteiligten sich folgende Unternehmen und Firmen beim Girls'Day:
- Agrargenossenschaft Niederau e.G.
- Druckerei Thieme Meißen GmbH
- FVG Riesa mbH
- Juwelier Baldauf in Coswig
- Li-iL GmbH in Dresden
- Malteser Rettungsdienst Meißen
- MedicPlus GmbH in Riesa
- Naturerlebniszentrum Hebelei
- Polizeirevier Meißen
- Sächsische Zeitung Lokalredaktion Meißen
- Sattlerei Schmautz
Am Nachmittag konnten die Mädchen sich und ihre Fähigkeiten und Interessen vielseitig austesten... in
Workshops mit Holz, Stein und Glas, bei Brandmalerei, Siebdruck, Experimenten und im Upcycling.
Informieren konnten sich die Mädchen zu den Themen Schönheit, Politik und Demokratie, Handwerksberufe
und die Angebote der Arbeitsagentur. Vor Ort waren außerdem die Drogenberatungsstelle und das
Gesundheitsamt.
2019 stand beim FJM unter dem Thema "Superwahljahr 2019 in Sachsen". Den Teilnehmerinnen wurde im
Rahmen der Workshopphase am Nachmittag die Möglichkeit geboten an verschiedenen Stationen ihre
Meinung zum Thema Politik kund zu tun. Zum einen in der sogenannten "Stillen Diskussion" zu
verschiedenen Fragestellungen, u.a. zu den Fragen "Was bedeutet für Dich Demokratie?" oder "Sollte das
Wahlalter auf 14 Jahre gesenkt werden? Wofür wäre das wichtig?" und zum anderen im direkten Gespräch.
Diskutiert wurde dabei nicht nur, was läuft gut oder schlecht - sondern auch, was eigentlich alles Politik ist.
Redet man mit seinen Freundinnen über Politik? Gibt es eigentlich genügend Schulsozialarbeiter an den
Schulen? Welche politische Meinung ist mir eigentlich wichtig? Dies nur als Auszug zu den diskutierten
Fragen.
Das Projekt "Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag" bot Schülerinnen Einblick in Berufsfelder, die Mädchen im
Prozess der Berufsorientierung nur selten in Betracht ziehen. Die Mädchen informieren sich über einen oder
mehrere Berufe im technischen, naturwissenschaftlichen oder handwerklichen Bereich, bevor sie unter
Umständen eine für sie ungeeignete Ausbildung beginnen und wieder abbrechen.
2020 findet der Girls'Day übrigens am 26. März statt! ;)
Jugendbildungsfahrt nach Weimar
Vom 13. bis zum 17. Oktober war das Jugendforum des Landkreises Meißen mit Gästen unterwegs in
Weimar zur politischen Bildungsfahrt. 11 junge Menschen aus dem Landkreis waren unterwegs und frischten
ihr Wissen zu den Themen Europa, Weimarer Republik und DDR-Geschichte auf.
Im März hatte sich die Gruppe zur Fahrt nach Weimar entschieden und den Fokus dabei auf politische
Bildung gelegt.
Am ersten Tag der Fahrt ging es nach Erfurt. Dort wurde das ehemalige Stasi-Gefängnis auf der
Andreasstraße besucht - heute eine Gedenkstätte. Die Gruppe erfuhr hier u.a. etwas zu den
Haftbedingungen und dem Alltag in einer Untersuchungsanstalt des Ministeriums der Staatssicherheit. Nach
einem Rundgang durch das Haus, hatten die Jugendlichen einen ersten Eindruck bekommen. Anschließend
ging es dann in Gruppenarbeit durch die Räumlichkeiten der Gedenkstätte und die jungen Menschen
setzten sich mit verschiedenen Themen auseinander und stellten die Ergebnisse schließlich im Plenum vor.
Am zweiten Tag blieben wir in Weimar und nutzten das Seminarangebot der Europäischen Jugendbildungs-
und Jugendbegegnungsstätte Weimar. Den ganzen Tag setzten sich die jungen Menschen mit dem Thema
Europa auseinander. Es ging von der Zusammensetzung der einzelnen Gremien (Europarat, Rat der
Europäischen Union, Europaparlament usw.) über allgemeines Wissen zu EU bis hin zu alltäglichen
Berührungspunkten mit der Europäischen Union. Dabei entstanden gute Diskussionen innerhalb der
Gruppe, vor allem zu den Fragen: Wo betrifft uns Europa eigentlich jeden Tag? Was sind die Vorzüge der
Europäischen Union? Braucht es diese eigentlich oder soll jedes Land lieber doch für sich sein?
Am dritten Tag setzte sich die Gruppe schließlich mit der Geschichte der Weimarer Republik auseinander.
Unter dem Motto "Demokratie aus Weimar" ging es zu einem Stadtrundgang der anderen Art. Die
Jugendlichen bekamen einen sehr guten Eindruck von der historischen Bedeutung Weimars. Nicht nur
Goethe und Schiller waren hier aktiv, sondern eben auch die erste Nationalversammlung, welche am Ende
die erste Verfassung für Deutschland zu Tage brachte. Bei der Führung lernten die jungen Menschen,
welche historischen Gebäude 1919 wie genutzt wurden und welche wichtige Rolle dabei das Theater spielte.
Natürlich wurde Weimar damals ausgewählt, weil es einen bedeutenden kulturellen Hintergrund hatte und
man sich gut vorstellen konnte, die neuen staatstragenden Entwicklungen in solch einem Glanz
umzusetzen. Die demokratischen Prozesse sollten nach Ende des Krieges in einer ruhigen Umgebung
stattfinden und nicht in den Nachkriegswirren in der Hauptstadt Berlin.
Anschließend besuchte die Gruppe das "Haus der Weimarer Republik". Hier gibt es eine gute, interaktive
Ausstellung über die Zeit der Weimarer Republik. Von ihrem Beginn bis zu ihrem endgültigen Scheitern
Anfang der 1930er Jahre. Man konnte an einem Wahlomaten testen, mit welcher Partei man 1919 am
meisten übereingestimmt hätte. Es gab verschiedene Audio- und Videoaufnahmen aus der Zeit und am
Ende des Rundganges durch die Ausstellung, konnte man sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen
und seine Meinung kundtun. Die Jugendlichen diskutierten vor allem, das Scheitern der Weimarer Republik.
Wie war es möglich, dass zwei verschiedene Parteigruppen verschiedene Staatssysteme ausrufen konnten?
Was waren die Gründe dafür, dass diese Republik auf so wackeligen Beinen stand? Wie schaffte es Hitler
an die Macht? Wo lag der Fehler im System, um den Nationalsozialisten zur Macht zu verhelfen?
Am letzten Abend gab es noch eine Sitzung des Jugendforums. Hier wurden drei Anträge besprochen und
diskutiert und schließlich zur Abstimmung gestellt. Außerdem wurden anstehende Termine und über die
nächste Förderperiode gesprochen.
Außerdem erklärten die Mitglieder den Gästen, was es eigentlich mit dem Jugendforum auf sich hat.
Seitdem kann das Jugendforum mit zwei Menschen mehr in der Gruppe rechnen und gemeinsam ab 2020
neue Ideen und Projekte umsetzen. :)
Wir sind gespannt!