Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Finanziert und unter- stützt wird das FJM ebenfalls durch
Flexibles Jugendmanagement im Landkreis Meißen
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Aktival24 im Landkreis Meißen
2020 beim Flexiblen Jugendmanagement – Da war ganz schön was los! Das Jahr 2020 war auch für das FJM deutlich anders als vorhergehende Jahre und das nicht nur durch Corona. So endete zwar schon nach den ersten zwei Wochen des Jahres die Elternzeit von Max, dafür verabschiedete sich dann Marlen im September in Mutterschutz und Elternzeit bis Juli 2021. Da auch Max im September nochmals Vater wurde, kündigt sich für das zweite Halbjahr 2021 auch bei ihm eine weitere Elternzeit… Umso erfreulicher für das Team des Kreisjugendringes, als auch im Projekt FJM an sich, ist deshalb, dass wir mit Karla Rohde eine Elternzeitvertretung für ein Jahr gewinnen konnten, wodurch das FJM in diesem und im nächsten Jahr fast durchgängig mit zwei Stellen besetzt ist. Aber natürlich waren es vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie, welche die Arbeit des Flexiblen Jugendmanagements im Jahr 2020 beeinflusst haben. Nachdem noch im Februar mit dem dreitägigen Plenumswochenende des Jugendforums und die Planungen für die großen Projekte AKtival24 und den Girls‘Day alles in normalen Bahnen zu verlaufen schien, kam im März der erste Shutdown. Der Girls‘Day wurde kurzfristig abgesagt und auch für AKtival24 musste ein Ersatztermin gefunden werden. Natürlich waren auch die Planungen des Jugendforums über den Haufen geworfen – denn eigentlich war die den Herbst, in Kooperation mit den Meißner Pfadfindern, eine Bildungsfahrt nach Auschwitz und Krakau geplant.  Unter den Bedingungen der Corona-Pandemie entschieden wir gemeinsam mit den Jugendlichen aber, lieber erst einmal ein Ziel innerhalb Deutschlands zu suchen und natürlich konnten auch andere Projekte, welche durch und mit  den Jugendlichen im Februar geplant wurden, in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Bildungsfahrt nach Auschwitz und Krakau ist aber nun für 2021 geplant und zur Not versuchen wir es auch erst 2022. Im März und April war dann praktisch die gesamte Jugendarbeit eingefroren und auch das Team des FJM versuchte zwischen Homeoffice, Kinderbetreuung und der Vorbereitung auf bessere Zeiten durch den nicht ganz so normalen Arbeitsalltag zu kommen. Erste Versuche nun auch zunehmend digital zu arbeiten, wurden unternommen. So konnten beispielsweise Sitzungen des Jugendstadtrates zu Meißen online per Videokonferenz stattfinden. Mittlerweile ist die Arbeit mit Videokonferenzen und anderen digitalen Tools, als auch die Beratung und Schulung dafür – sowohl der Jugendlichen als auch der Fachkräfte – ein fester Bestandteil unserer Arbeit geworden. Als ein schleichendes Ende des ersten Lockdowns abzusehen war, hieß es nun, sich auch für die Arbeit bei physischen Treffen auf die neuen Gegebenheiten anzupassen. Es wurden Hygienemittel angeschafft, der Seminarraum der KuBs zum Büro umfunktioniert und der Zollstock wurde zur Einhaltung der Abstandsregeln zu einem wichtigen Arbeitsinstrument… �� Natürlich war nun auch im Netzwerk erhöhter Beratungsbedarf: Unter welchen Umständen können Treffen von Jugendlichen in Beteiligungsprojekten wieder stattfinden? Wie ist das mit der Kontaktnachverfolgung? Was ist mit dem Engagement in den selbstverwalteten Jugendclubs? War das Telefon im April nicht mehr als ein Staubfänger, stand es im Mai nicht mehr still. Diese Beratungen begleiteten uns auch das restliche Jahr und immer wieder hieß es, sich auf neue Verordnungen und Gegebenheiten einzustellen. Ebenso begleitete uns das Thema Digitalisierung auch weiterhin und wurde uns sicherlich auch noch eine Weile begleiten. Über den Sommer konnten wir sowohl Fachkräfte als auch Jugendliche in der Nutzung digitaler Lösungen weiterbilden und uns selbst auch weiter technisch fit machen. SO konnte mit Hilfe des FJM verschiedene Veranstaltungen hybrid oder vollständig digital gecoacht werden und mittlerweile gibt es sogar eine Möglichkeit, geheime Abstimmungen digital durchzuführen. Hier stehen wir auch zukünftig gern mit Beratung und technischer Unterstützung bereit, wenn es gebraucht wird! Obwohl die digitalen Lösungen in diesen besonderen Zeiten eine gute Hilfestellung waren und sind, merkte man recht schnell, dass insbesondere die Jugend einen großen Bedarf an Treffen und Projekten hatten, welche außerhalb des Internets stattfinden. Als erstes großes Projekt stand nun Aktival24 auf der Tagesordnung. Das Aktionswochenende konnte schließlich Ende Juni durchgeführt und umgesetzt werden – zum 10. Mal waren junge Menschen aus dem Landkreis aufgerufen sich zu beteiligen und in ihrem Gemeinwesen mitzuwirken. Es wurde Müll auf öffentlichen Flächen gesammelt, im, am und um den Jugendtreff herum ein verspäteter Frühjahrsputz durchgeführt oder sogar Skateelemente gebaut. 15 engagierte Gruppen kamen trotz der zweimaligen Verschiebung zusammen. Auch daran konnte man erkennen, wie groß der Bedarf der jungen Menschen an gemeinschaftlichen Aktivitäten war und ist und welchen Stellenwert die Jugendarbeit für sie hat und haben kann. Nachdem aufgrund von Corona die Kinderspielstadt „Insel-City“ dieses Jahr leider abgesagt wurde, konzentrierten wir uns in den Sommerwochen auf individuelle Angebote mit einzelnen Jugendgruppen, die Begleitung der Beteiligungsprojekte im Landkreis, bei denen natürlich durch die Wochen des Lockdowns auch einiges lieben geblieben war und insbesondere auf die Landratswahl im Herbst. Durch den Rücktritt des bisherigen Landrats Arndt Steinbach war eine Nachwahl nötig geworden und gerade das Jugendforum im Landkreis Meißen wollte mit der Unterstützung von FJM und KJR auch andere Jugendliche über diese Wahl informieren. Also wurden Workshops zur Landratswahl, den Aufgabengebieten und Möglichkeiten eines Landrates oder einer Landrätin durchgeführt und im Auftrag des Jugendforums in verschiedensten Jugendgruppen Fragen gesammelt, welche junge Menschen im Landkreis an die KandidatInnen zur Landratswahl haben. Eine Auswahl wurde dann an die KandidatInnen geschickt und die Antworten und Wissenswertes rund um die Personen in einer Broschüre abgedruckt und im Landkreis verteilt. Diese wurde anschließend nicht nur in den Schulen und Jugendgruppen für die Auseinandersetzung mit der Landratswahl verwendet, sie war tatsächlich auch für Erwachsene eine der wenigen vergleichenden Informationsquellen zur Landratswahl 2020. Als letztes größeres Projekt konnte noch die Bildungsfahrt des Jugendforums nach Potsdam in der letzten Herbstferienwoche umgesetzt werden. Diese wurde von den Jugendlichen für junge Menschen aus dem Landkreis Meißen organisiert. Doch weiter steigende Infektionszahlen ließen die Durchführung unsicher werden. Nach reiflicher Überlegung und täglichem Blick auf die Inzidenzzahlen entschieden wir mit den Jugendlichen gemeinsam die Fahrt doch durchzuführen. Leider konnte nur ein Teil der angemeldeten Jugendlichen mitfahren, aber für die hat sich die Bildungsfahrt kurz vor dem zweiten Lockdown noch einmal gelohnt. Unter anderem konnte das lang ersehnte Rhetorik- und Argumentationstraining in Potsdam durchgeführt werden und wir erlebten eine unglaublich interessante Woche in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Was erwähnenswert ist, war die hohe Disziplin der Jugendlichen und die Einhaltung der Hygieneregeln. Ohne Murren, mit hohem Engagement sowie einem intensiven Aufeinander achten verging diese Woche ohne Komplikationen. Nun wirft das Jahr 2021 seine Schatten voraus. Insbesondere die Bundestagswahl im Herbst und die diesbezügliche U18-Wahl werden uns beschäftigen. Wenn ihr schon jetzt Projekte planen wollt, dann schreibt uns einfach eine Mail an fjm@kjr-meissen.de Ansonsten gilt: Wir kommen hin, wenn ihr uns (an)ruft!
2020 beim FJM im Landkreis Meißen
Nachdem wir in diesem Jahr unsere Flyer gedruckt hatten und in die Planung zu Aktival24 gingen, kam das Corona-Virus und wirbelte alles ordentlich durch! Dennoch konnten wir schließlich, nach 2maligem Verschieben, am 26. und 27. Juni bereits das 10. Mal den Aktionstag im Landkreis Meißen umsetzen. Junge Menschen zwischen 10 bis 27 Jahren waren nun aufgerufen, sich an dem Aktionswochenende zu beteiligen und mitzuwirken. Und trotz des mehrfach geänderten Datums konnten wir 15 engagierte Gruppen in der aktiven Umsetzung ihrer Ideen in diesem Jahr besuchen - wie immer mit "alten Hasen", die schon zum 10. Mal aktiv dabei sind, und neuen Gesichtern in der Aktival-Runde. Dabei reichten die Ideen u.a. vom Müll sammeln auf öffentlichen Flächen, verspätetem Frühjahrsputz im, am und um den Treff oder dem Jugendclub bis hin zum Erbauen von Skateelementen, Gartenarbeiten im öffentlichen Raum und unterschiedlichsten Renovierungsarbeiten an verschiedenen Stellen und baten einen tollen Einblick in das vielfältige Engagement junger Menschen in ihrem Gemeinwesen. Die ersten Aktionen fanden schon am Freitag statt. In Riesa wurde das Außengelände rund um den aufLADEN aufgehübscht - getreu dem Motto "Mein Weida". Die kleinen und großen Menschen bepflanzten, sammelten Müll ein, verschnitten einzelne Sträucher und Bäume und gestalteten einen Teil von Weida mit. Auf der Freizeitinsel wurden von den Kräutergnomen  Kräuterhochbette angelegt. Dabei wurden zuerst die Hochbette mit Unterstützung der Fachkraft vor Ort gebaut und schließlich mit verschiedensten Kräutern bepflanzt. Die Gruppe des OJH in Riesa nutzte das Aktionswochenende, um am Offenen Jugendhaus das Kopfsteinpflaster zu entfernen. Derzeit wird das OJH umgebaut und renoviert und um Geld zu sparen überlegten sich die Jugendlichen, könnte man doch die Pflastersteine entfernen und nach dem Umbau wieder verwenden - das spart Geld und die Jugendlichen helfen aktiv an Baumaßnahmen in ihrem Jugendhaus mit. Die Gruppe des Gröditzer Familienzentrums hat sich wieder vorgenommen, den naheliegenden Freizeitpark an der Wainsdorfer Straße mal wieder gründlich aufzuräumen. Hier wurde die Sitzecke von Unkraut und Unrat befreit, der Sandspielplatz gesäubert und Müll eingesammelt. Auch in diesem Jahr übergab Frau Müller von der Stadt Gröditz den Pokal und bedankte sich bei den vielen kleinen und großen helfenden Händen im Namen der Stadt für das junge Engagement. Das Offene Haus in Lommatzsch bekommt in diesem Jahr neben dem Pokal zu Aktival24 auch die Auszeichnung für den besten Aktionsnamen - die "Covid19-Busters" machten das OH wieder virenfrei und führten einen ordentlichen Frühjahrsputz im Haus durch. Bürgermeisterin Frau Dr. Maaß nahm sich dies zum Anlass und übergab den Pokal und bedankte sich bei den jungen Helferinnen und Helfern für ihr Engagement im OH. In Weinböhla engagierten sich die Jugendlichen in ihrem KiZ-Treff - Hier wurde im oberen Geschoss der neuen Räumlichkeiten wieder gut Hand angelegt, um weiter voran zu kommen und den jungen Menschen in Weinböhla noch mehr tolle Orte für ihre Freizeit bieten zu können. In Meißen waren junge Menschen vom Schmalen Haus in diesem Jahr an der Jahnhalle unterwegs. In Absprache mit der Bürgerstiftung Meißen, welche auch die Arbeitsmittel zur Verfügung stellten, wurde ihr Unrat aus dem Hang links an den Justusstufen entfernt, einzelne Sträucher und Bäume verschnitten, altes Laub aufgelesen und weiter oben auf dem Jahnhallen-Areal die Benjeshecke erweitert und ausgebessert. Darüber freute sich nicht nur die Bürgerstiftung. Zur Pokalübergabe konnten wir Frau Nestler vom Meißner Familienamt begrüßen. Sie lobte das junge Engagement und bedankte sich bei der Gruppe. Außerdem waren die Pfadfinder des CPD Stamm "Paul Richter" unterwegs und sammelten Müll ein. Der Bauhof hatte hier die Gerätschaften zur Verfügung gestellt. Gesammelt wurde auf der Fläche zwischen Busbahnhof und Pfennigpfeiffer an der Großenhainer Straße. Eingesammelt wurden u.a. Kuriositäten wie ein altes Verkehrsschild, alte Zahn- und Klobürsten und alte Fahrradreifen. Der Jugendclub mit neuer Besetzung in Bauda nutzte das Wochenende, um eine neue Gartenhütte aufzubauen. Diese Hütte ist dazu gedacht, dass.. Am Samstag ging es dann in die 2. Runde. Der Jugendstadtrat Meißen hatte schon im letzten Jahr am Schiffchen eine Schmetterlingswiese angelegt. Diese wurde nun erweitert. INach Absprache hatte der Bauhof in der vorhergehenden Woche einen weiteren Teil der Wiese abgetragen. So konnten am Samstag ein weiteres Stück Schmetterlingswiese entstehen. Der Bauhof stellte Geräte für die Jugendlichen zur Verfügung und kümmert sich um die stetige Bewässerung. In diesem Jahr wurde auch tatkräftig an der Parkbühne in Leuben gewerkelt, Rasen gemäht und Bäume verschnitten. Der Rock im Park Leuben e.V. hat zusammen mit dem Dorfklub Leuben e.V. die Anlage rund um die Bühne frühjahrsputzmäßig auf Vordermann gebracht. Die Wasserwacht Riesa war im Nixenbad in Strehla aktiv. Mit 22 helfenden Menschen war das in diesem Jahr die größte Gruppe - getreu dem Motto "Viele Hände - schnelles Ende!". In Strehla gab es auch einiges zu tun: so musste der große Sandkasten von Unkraut befreit werden und der Spielplatz einen neuen Anstrich bekommen. Der Bürgermeister der Stadt Strehla kam schon zur Eröffnung um 9.00 Uhr vorbei und sprach seine Anerkennung für diesen tollen Einsatz im Freibad aus. Gegen Mittag übergab er dann der Aktions-Pokal an die Gruppe und bedankte sich nochmals für das große Engagement. In Großenhain war Oberbürgermeister Dr. Mißbach unterwegs, um seinen Dank und seine Wertschätzung an und für die Jugendlichen zu überbringen und übergab den Pokal. Dabei ging es mit der Gruppe vom Jugendclub Downstairs los. Diese hat in Absprache mit dem Bauhof einen Teil des Radweges, in Höhe der Skateanlage, auf dem Landesgartenschaugelände wieder passierfähig gemacht. Anschließend ging es dann zum Jugendverein Impuls, welcher auf seinem Gelände endlich wieder loslegen kann und dies nun mit einem ordentlichen Frühjahrsputz tat. Und, last but not least, ging es an die Trendsporthalle in Großenhain. Hier hat der Roll-Laden e.V. mobile Skateelemente gebaut. Diese sollen im Großenhainer Jugendsommer 2020 zu ihrem ersten Einsatz kommen. Ein Teil des Arbeitsmaterials hatte die Gruppe finanziert mit Hilfe des Jugendfonds. Außerdem wurden notwendige Metallteile von der Firma Metallbau Mischke gesponsort. Das Ziel junge Menschen von 10 bis 27 Jahren zu ehrenamtlichem Engagement zu motivieren und an der Gestaltung ihres Lebensumfeldes teilzuhaben wurde aus unserer Sicht erreicht. Dabei wurden die verschiedenen Gruppen - entweder nach eigener Ansprache oder durch eine hauptamtliche Fachkraft vor Ort - durch die jeweiligen Bauhöfe oder andere ortsansässige Firmen unterstützt. Das Team des Flexiblen Jugendmanagements war zusammen mit der Koordinatorin des Kreisjugendringes unterwegs und besuchte die einzelnen Gruppen vor Ort, um die Aktionen zu dokumentieren und sich in diesem Rahmen für das ehrenamtliche Engagement zu bedanken. Begleitet wurden sie dabei von Annemarie, Benjamin, Christian, Moritz und Saskia - Mitgliedern des Jugendforums im Landkreis Meißen. Neben den Pokalen, erhielten die Gruppen in diesem Jahr auch neue Shirts, welche vom Landkreis Meißen finanziert wurden. Die Bürgermeisterin und Bürgermeister, wie auch ihre Vertretungen kamen gut mit den einzelnen Gruppen ins Gespräch, sie informierten sich über die Projekte vor Ort, aber auch über die aktuelle Situation durch die Corona-Krise und brachten ihre Wertschätzung und Anerkennung - vor allem mit Blick auf die besondere Situation und ihre Rahmenbedingungen - sehr deutlich zum Ausdruck. Allen engagierten Jugendlichen ein megagroßes DANKESCHÖN für ihren Einsatz trotz Corona vor Ort und für andere! Ebenso ein geht ein großes Danke an die ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer und die hauptamtlichen Fachkräfte vor Ort! IHR SEID SUUUPER!
Jugendbildungsfahrt nach Potsdam
Vom 26. bis zum 30. Oktober 2020 fand unter Einhaltung der Hygieneauflagen im Zuge der Corona- Pandemie die politische Jugendbildungsfahrt des Jugendforums nach Potsdam statt. Das ursprünglich von den Mitgliedern des Jugendforums festgelegte Reiseziel Auschwitz wurde im Frühjahr ausgesetzt, weil die Pandemie bereits näher gerückt war. Mit Potsdam entschieden sich die Jugendlichen für ein näheres, aber nicht minder interessantes Ziel. Zwölf junge Menschen aus dem Landkreis Meißen nahmen an den vielfältigen Programmpunkten teil. Diese stammten zum größten Teil aus dem Jugendforum, jedoch konnten auch andere Jugendliche aus dem Landkreis daran teilnehmen. Angemeldet waren ursprünglich 21 junge Menschen, aber durch Quarantänen und kurzfristige Absagen verringerte sich die Teilnehmerzahl. Hier muss festgehalten werden, dass dadurch die Hygiene-Maßnahmen noch einmal besser eingehalten werden konnten. Am Montag stand neben der gemeinsamen Anreise ab Dresden eine Übersichtsführung in Potsdam mit Dr. Moritz Kirchner auf dem Programm. Beim Stadtrundgang erfuhren die Jugendlichen interessantes Wissen über die Geschichte und Architektur der Landeshauptstadt. Die Bedeutung von Potsdam als Militärstandort zeigte sich auch heute noch in der Straßenarchitektur, die von Geradlinigkeit und Geometrie geprägt ist. Am nächsten Tag gab Kirchner ein Seminar, bei dem die Rhetorik - also die Redekunst - im Mittelpunkt stand. Als deutsche Vizemeister im Debattieren (2015) analysierte der Referent die Rhetorikfähigkeiten der Teilnehmenden und gab Anregungen und Tipps für eine überzeugende Kommunikation. Die Fokussierung auf interaktive Praxisübungen unterstützte die Jugendlichen dabei, Sachverhalte klar strukturiert darzulegen und überzeugend rüberzubringen. Das Vorstellen verschiedener Rhetorik-Modelle ermöglichte es allen, die persönlich am besten geeignete Methode herauszukristallisieren, um das Gelernte auch in Zukunft anwenden zu können. Schnell wurde ersichtlich, dass vermittelte Methoden von den Jugendlichen sofort umgesetzt wurden. Die Teilnehmenden verbesserten innerhalb des Seminars sicht- und hörbar ihre Ausdrucksfähigkeit. Am darauffolgenden Mittwoch begab sich die Gruppe zur thematischen Führung "Russisches Potsdam". Die mehrstündige Tour führte vorbei an Denkmalen aus der Zeit der Stationierung sowjetischer Soldaten und Zivilangestellten der Roten Armee in Potsdam. Die dialogisch aufgebaute Führung vermittelte neben politischem und geschichtlichem Wissen einen guten Eindruck von der Stadt abseits der typischen touristischen Ziele. Der Referent bezog die Jugendlichen aktiv in die Führung ein und motivierte dabei, dieses Thema aufzufrischen und die Kenntnisse anhand praktischer Beispiele zu festigen. Bei einer Havel-Schifffahrt ging es im Anschluss unter der historisch bedeutsamen Glienicker Brücke hindurch zu den Ufern der Stadt. Während der Fahrt wurden weitere Sehenswürdigkeiten gezeigt und erläutert. Vor allem die Schlösser Potsdams waren von dieser Perspektive aus gut zu sehen. Im Anschluss daran wurde am Abend gemeinsam der Film „Bridge of Spies“ geschaut, der nicht nur teilweise in Potsdam gedreht wurde, sondern auch von einem Gefangenenaustausch zu Zeiten des Kalten Krieges handelt und genau auf der besagten Glienicker Brücke stattfand. Am Donnerstag erwartete die Jugendlichen eine Bildungsveranstaltung im Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin. In den Räumen der Gedenk- und Bildungsstätte erfuhren die Teilnehmenden über die Hintergründe der Konferenz, auf der die Maßnahmen zur Deportation und Vernichtung der europäischen Juden und Jüdinnen besprochen wurde. Die interaktive Veranstaltung verdeutlichte die Ausmaße dieses Vorhabens und machte diese auf beklemmende Weise nachvollziehbar. Die Teilnehmenden wurden gezielt dazu ermuntert, mitzudenken, kritisch zu hinterfragen und das eigene Denken zu reflektieren. Im Anschluss besuchten die Jugendlichen individuell die neu konzipierte Dauerausstellung. Für den Nachmittag wurde der Besuch des Schloss Sanssouci angeboten. Da das Interesse daran so groß war, besuchte die gesamte Gruppe den Sommersitz Friedrich des Großen. Das originale Interieur beim Rundgang durch die Räumlichkeiten ließen die Teilnehmenden noch einmal in eine ganz andere Zeit eintauchen. Weiteres Anliegen der Jugendbildungsfahrt war die weitere Bekanntmachung des Jugendforums. Da auch Jugendliche dabei waren, die nicht Mitglieder des Jugendforums waren, wurden diese zu einer gemeinsamen Sitzung eingeladen. Bei der Sitzung wurden aktuelle Projektanträge des Jugendfonds diskutiert, die Finanzen geplant und Perspektiven für das nächste Jahr besprochen. Auch akute Anliegen konnten in diesem Rahmen gut thematisiert werden. Bei einer Auswertungsrunde wurde die Fahrt dann gemeinsam mit den Teilnehmenden evaluiert. Insgesamt war die Fahrt sehr erfolgreich. Die Programmpunkte wurden zum größten Teil als "sehr gut" bewertet. Auch allgemeine Kriterien wie die Organisation und Stimmung der Gruppe wurden als "sehr gut" empfunden. Aus Sicht der Leitung wurden alle gesetzten Ziele erreicht. Die pädagogische Stärkung der Gruppe und der einzelnen Teilnehmenden brachte eine positive Gruppendynamik hervor, die die Lernbereitschaft und Neugierde für die Programmpunkte stark förderte. Das zuvor erstellte Hygienekonzept ermöglichte es der Gruppe, auch unter den erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie auf eine bereichernde Fahrt zurückblicken zu können. Hier muss man die jungen Menschen loben, die sich vorbildlich an die gesetzten Hygieneregeln gehalten haben. In der Anmeldungsphase hat sich außerdem gezeigt, dass die Bildungsfahrt bei jungen Menschen auf sehr großes Interesse stößt und auch Jugendliche, die das Jugendforum nicht kennen, mit dem Format gut angesprochen werden können. Leider war es nicht allen Interessierten möglich, an der Fahrt teilzunehmen, was nicht zuletzt auch mit der Pandemie zu tun hatte.