Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Finanziert und unter- stützt wird das FJM ebenfalls durch
Flexibles Jugendmanagement im Landkreis Meißen
Jugendforum im Landkreis Meißen - Sachbericht 2021
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Vom 18. bis 22. Oktober waren 16 junge Menschen aus dem Landkreis Meißen auf Bildungsfahrt in Berlin. Teils aus dem Jugendforum, teils durch die Kontakte zu dem neuen Projekt des Museum unterwegs Meißen e.V., war es eine bunt durchmischte Gruppe in vielerlei Hinsicht. Da viele der Jugendlichen erst seit einigen Jahren in Deutschland leben und auch das Jugendforum die Idee hatte, mit dem Programm von der Vergangenheit abzurücken und in die Gegenwart zu schauen, sollten die Bildungsinhalte mehr auf das aktuelle deutsche Demokratieverständnis bezogen werden. In der Vorbereitung der Bildungsfahrt wurde leider schnell klar, dass große Institutionen wie der Bundestag oder der Bundesrat aufgrund der Pandemielage größeren Gruppen gegenüber „zurückhaltend“ waren. Immer wieder wurden wir vertröstet, später noch mal nachzufragen, ob eine Besichtigung möglich sei bzw. dann doch abgesagt wurde. Los ging es am Montag in Dresden mit dem Zug nach Berlin. Nach einer Kennenlernrunde besuchte die Gruppe das Futurium – ein Museum der Zukunft. In der interaktiven Ausstellung hatten sie Zeit, sich mit Zukunftsthemen wie Technologie, Klima, Wohnen und Ernährung zu befassen. Am Dienstag startete die Gruppe in Richtung Kreuzberg, wo eine Street-Art-Tour auf sie wartete. Neben dem Kennenlernen des vielfältigen Viertels, lag der Fokus aufbesondere KünstlerInnen dieser Szene, deren Werke und Bedeutung. Die Gruppe lernte neben dem Unterschied zwischen Graffiti und Street Art auch einige Techniken kennen. Natürlich wurden hierbei auch rechtliche Fragen geklärt. Bei der sich anschließenden Freizeit konnten die TeilnehmerInnen die multikulturelle Gegend auf eigene Faust erkunden. Am Nachmittag ging es zu einem Treffen mit dem Beteiligungsbüro Friedrichshain-Kreuzberg. Nach einer kleinen Führung durch das Kulturzentrum reflektierten die TeilnehmerInnen mittels eines Positionsspiels ihre Möglichkeiten der Beteiligung im Alltag. Danach stellte das Beteiligungsbüro sich und seine Kinder- und Jugendprojekte vor. Anschließend wurden aktuelle Probleme und Herausforderungen in der Kinder- und Jugendbeteiligung besprochen sowie mögliche Lösungsansätze gesammelt. Der Mittwoch startete mit einem Stadtrundgang der anderen Art. Dabei besuchte die Gruppe verschiedene historische und politische Orte „Unter den Linden“. Mittels „peer-to-peer“-Methode stellten sich die Jugendlichen die ausgewählten Orte, gegenseitig vor. Die Gruppe wurde in Kleingruppen aufgeteilt und sie bekamen die einzelnen Orte zugelost. Die TeilnehmerInnen recherchierten eigenständig was es mit den einzelnen Orten auf sich hat und erarbeiteten eine kurze Präsentation. Die Tour startete auf der Museumsinsel am Lustgarten mit Blick auf das Humboldt Forum - das ehemalige Berliner Schloss, welches nun als historisches Zentrum einen Ort für Kultur undWissenschaft bietet. Weiter ging es zur „Neuen Wache“, der Humboldt Universität, zum Denkmal zur Bücherverbrennung, vorbei an der russischen Botschaft und dem Hotel Adlon bis hin zum Brandenburger Tor. Hier besuchte die Gruppe das Europäische Haus. Dort erwartete sie die Ausstellung „Erlebnis Europa“. Mit einem Quiz wurde durch die Ausstellung geleitet. Zudem gab es die Möglichkeit, im 360°-Kino eine Plenarsitzung des Europäischen Parlaments mitzuerleben. Im Anschluss wurde der Rundgang am Holocaust-Mahnmal fortgeführt und vor dem Reichstagsgebäude beendet. Am Donnerstag stand in der Gedenkstätte Berliner Mauer eine fotografische Spurensuche an. An diesem historischen Ort an der Bernauer Straße wurden dieTeilnehmer*innen mit Digitalkameras entlang des ehemaligen Grenzstreifens auf Erkundungstour geschickt. Sie hatten den Auftrag, die Orte wiederzufinden, die aufhistorischen Fotos zu sehen waren. In dem anschließenden Gespräch wurden dann die aktuellen Fotos präsentiert und diskutiert. Was hat sich in den Jahren verändert? Warum gibt es einige Ort heute nicht mehr? Wie verlief eine Flucht in den Westen? Welche Gründe gab es dafür? Warum gab es so viele Fluchtversuche an der Bernauer Straße? Am Nachmittag konnte die Stadt abschließend am Panoramapunkt Potsdamer Platzvon oben betrachtet werden. Das Ziel, mehr am Zahn der Zeit zu bleiben, haben wir aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen nicht gänzlich erreicht. Auch ist es uns nicht ganz gelungen, eine gute Durchmischung der sehr heterogenen Gruppe zu erreichen. Dennoch konnten auf der Fahrt drei neue Mitglieder für das Jugendforum gewonnen werden, welche die Gruppe konstruktiv erweitern werden.
Jugendbildungsfahrt nach Berlin