*
Aktival24 im Landkreis Meißen
Auch dieses Jahr galt – die Pandemie steht über allem. Von Online zu Offline zurück zu Online.
Die Erfahrungen und die Professionalisierung im digitalen Bereich, die 2020 aus bekannten Gründen
stattfand, erleichterten die Arbeit in 2021. Für Fachkräfte im Landkreis war das FJM stets Ansprechpartner,
wenn es um technische Belange ging, bezüglich digitaler Tools oder die Realisierung von hybriden oder rein
digitalen Veranstaltungen. Da auch für Angebote des FJM neue Lösungen gefunden werden mussten, war
der Beginn des Jahres auch geprägt von der Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten und dem Erproben neuer
Werkzeuge für die Jugendarbeit. Die Fachkräfte der Jugendarbeit aus dem Landkreis Meißen waren
dankbar über die Hilfestellungen und den flexiblen Einsatz des FJM. Auch bei den Jugendlichen, die die
digitalen Angebote des FJM genutzt haben (z.B. im Rahmen der JuLeiCa-Ausbildung), konnten die
angestrebten Bildungsziele digital erreicht werden. Die Entwicklung von guten Online-Bildungsformaten
erfordert neben Kreativität auch viel Zeit. Technische Voraussetzungen, Bedenken zum Datenschutz und die
Anpassung an andere Aufmerksamkeitsstrukturen sind Beispiele für die neuen Herausforderungen in diesem
Bereich. Das FJM teilt seine Erfahrungen mit den AkteurInnen im Landkreis und geht auf die Bedarfe dieser
ein.
Auch wenn digitalisierte Formate eine Alternative in Zeiten der Pandemie sind, ersetzen sie die Arbeit in
Präsenz nicht. Im direkten Kontakt setzt die Arbeit des FJM auf den unmittelbaren Austausch, auf die
Beteiligung am Bildungsprozess sowie die Wirkung von „Tür-und-Angel-Gesprächen“, was online natürlich
nur bedingt realisierbar ist. Das Ziel, den Kontakt zu den Jugendlichen über die schwierige Zeit der
Pandemie zu halten, konnte durch das Umsteigen auf digitale Formate weitgehend erreicht werden.
Als es die Lage wieder zuließ wurden die Angebote wieder vorwiegend in Präsenz umgesetzt und neben
verschiedenen Workshops zu politischen und demokratischen Themen, konnte wieder vor Ort begleitet und
unterstützt werden.
Ein ressourcenintensives Projekt war 2021 die Kinderspielstadt der Freizeitinsel Riesa „Insel-City“, die in
diesem Jahr – unter Auflagen – in der zweiten und dritten Sommerferienwoche stattfand. Hier wird Kindern
ab dem Grundschulalter spielerisch gezeigt, wie eine Stadt und das „Erwachsenenleben“ funktionieren. Die
Aufgaben der Mitarbeiterinnen des FJM waren vielschichtig: Neben der Unterstützung in der Vorbereitung
moderierten diese die Kinderspielstadt, unterstützten das Bürgermeisteramt und den Stadtrat sowie die
Koordination von ehrenamtlich tätigen Jugendlichen. In der „Stadtverwaltung“ wurden Themen wie die
Bürgermeisterwahl besprochen und unterstützt, die Wahlen für das Amt vorbereitet, im Wahlkampf
unterstützt, Belange des Stadtgeschehens bearbeitet, Anträge zu Kulturförderungen besprochen und
Stadtratssitzungen durchgeführt.
Das Jugendforum hatte sich in diesem Jahr ebenfalls für die Unterstützung der Kinderspielstadt angeboten
und boten unter anderem eigenständig einen Theaterworkshop an oder hatten das „Gesundheitsamt“ inne.
Das Konzept des Rathauses Umfasst den Wahlprozess des*r Bürgermeister*in, die Unterstützung der
Verwaltung der Kinderspielstadt sowie die Begleitung von Konfliktfällen. Ziel ist stets, den Kindern
Selbstwirksamkeitserfahrungen mitzugeben. Der Kreativität der TeilnehmerInnen war auch in diesem Jahr
wieder keine Grenzen gesetzt.
Außerdem wurde die diesjährige U18-Wahl integriert. Die TeilnehmerInnen der Kinderspielstadt konnten ihre
Stimme zur Bundestagswahl abgeben. Umrahmt wurde die U18-Wahl von Vermittlungsangeboten. Welche
Partei möchte was erreichen? Wie funktioniert eine Wahl und welche Rahmenbedingungen müssen erfüllt
sein? Durch das Durchspielen vor Ort wurde nicht nur der Wahlakt an sich erlebbar, sondern auch die
Bedeutung von Wahlen für ein demokratisches und freiheitliches Miteinander wurde deutlich.
In diesem Jahr wurden wir auch angefragt, an der „Woche der Demokratie“ in Kooperation mit dem
Sprungbrett e.V. Riesa teilzunehmen. An zwei Schulen im Landkreis haben wir dieses Projekt vor Ort
unterstützt und SchülerInnen beim Ideenfindungsprozess für ein gemeinschaftliches Projekt begleitet. Dafür
wurden in den Klassen Parteien gegründet und sich mit Prozessen der Demokratiebildung
auseinandergesetzt. Projektideen wurden entwickelt und den anderen MitschülerInnen vorgestellt. Sich
gegenseitig von den Ideen zu überzeugen und
letztlich die Abstimmungen dazu für die eigene Gruppe zu gewinnen, war für die Jugendlichen nicht leicht.
Die demokratischen Aushandlungsprozesse trainierten die Argumentations-fähigkeit sowie die
Ambiguitätstoleranz der jungen Menschen Außerdem setzten sie sich mit den verschiedenen Gewalten einer
Stadt auseinander und konnten mit VertreterInnen aus dem Stadtrat, der Polizei und des Gerichts ins
Gespräch gehen und sich so über das Gewaltenteilungsprinzip informieren. Die Rolle des FJM war
besonders bei der Durchführung gefragt: Die pädagogische Anleitung einzelner Gruppen sowie die
Unterstützung der KooperationspartnerInnen standen hierbei im Vordergrund.
Den Abschluss der Woche der Demokratie bildet eine große Stadtratssitzung, welche durch den
Bürgermeister der jeweiligen Kommune geleitet wird. Hier werden die Projekte der verschiedenen Parteien
vorgestellt und durch die anderen Parteien auseinandergenommen und diskutiert. Am Ende der Sitzung wird
darüber abgestimmt, welches Projekt umgesetzt werden soll.
In Strehla setzte sich das Projekt für den Mopedstellplatz durch und in Riesa in der Oberschule „Am
Merzdorfer Park“ gewann die Schulhofgraffitiwand.
Und auch personell war 2021 wieder ein verrücktes Jahr. Ab April 2021 standen dem FJM nur 1,5 statt 2
Vollzeitstellen zur Verfügung. So musste Karla Rohde aus persönlichen Gründen die Arbeitszeit auf 20 Std.
pro Woche reduzieren. Auch der Wechsel von Max Schikore-Pätz und Marlen Linke zwischen beginnender
und endender Elternzeit war für die Kontinuität der Arbeit eine zusätzliche Herausforderung, in dem Zeitraum
war das FJM tatsächlich nur mit einer halben Stelle besetzt. Es hat sich gezeigt, dass die Wirkung des
Projekts durch zwei Vollzeitstellen weitaus größer ist und das FJM auch für die Fachkräfte eine wertvolle
Ressource darstellt.
Die professionelle Arbeit und der bedarfsorientierte Einsatz im Landkreis können nur so gewährleistet
werden. Gerade zu den sehr aktiven Zeiten vom späten Frühjahr bis zum Herbst, in denen sehr viele
Projekte und Workshops anstehen, die Träger ihre Aktionen planen und Jugendliche gut erreicht werden
können, ist der Bedarf besonders hoch. In 2021 kam hinzu, dass die U18-Wahl im Spätsommer stattfand
und in den Wochen davor zahlreiche politische Bildungsangebote geplant waren sowie Veranstaltungen aus
der Lockdown-Zeit im Winter und Frühling nachgeholt wurden.
Was uns zu sagen bleibt – Auch 2022 „Kommen wir hin, wenn ihr uns (an)ruft!“ – denn demokratische
Bildung in der Jugendarbeit ist wichtig und richtig!
Karla Rohde, Maximilian Schikore-Pätz & Marlen Linke
Flexibles Jugendmanagement
2021 beim FJM im Landkreis Meißen
Die
Jugendlichen
haben
in
diesem
Jahr
wieder
fleißig
angepackt.
Nach
dem
Drucken
der
Flyer
und
der
Planung,
fand
auch
dieses
Jahr
das
Projekt
Aktival24
statt.
Und
das
Ganze
trotz
des
immer
noch
aktiven
Corona-Virus und zweimaligem Verschieben.
Bereits
zum
11.
Mal
konnten
wir
den
Aktionstag
im
Landkreis
Meißen
umsetzten,
bei
dem
die
verschiedenen
Aktionen
am
9.
und
10.
Juli
2021
stattfanden.
Der
Landrat
Meißen
als
Schirmherr
dieses
Projektes
konnte
leider
durch
die
zweimalige
Terminverschiebung
nicht
vor
Ort
sein.
Dieser
wendete
sich
jedoch
via
Videobotschaft
auf
Facebook
an
die
jungen
Menschen.
Nun
waren
diese
im
Alter
zwischen
10
bis
27
Jahren
aufgerufen,
sich
an
dem
Aktionswochenende
zu
beteiligen
und
in
ihrem
Gemeinwesen
mitzuwirken.
Dabei
konnten
wir
13
engagierte
Gruppen
mit
etwa
150
Teilnehmern
und
Teilnehmerinnen
im
Alter
von
6
bis
26
Jahren
in
der
aktiven
Umsetzung
ihrer
Ideen
in
diesem
Jahr
besuchen
und
dokumentieren.
Neben
vielen
neuen
Gesichter
waren
auch
die
üblichen
"alten
Hasen"
dabei,
wovon
manche
sogar
schon
zum
11.
Mal
aktiv
teilgenommen
haben.
Die
vielfältigen
Ideen
reichten
unter
anderem
von
verschiedenen
Instanthaltungs-
und
Renovierungsarbeiten,
Gartenarbeiten
im
öffentlichen
Raum
bis
hin
zu
unterschiedlichen
Verschönerungsarbeiten
wie
beispielsweise
die
Verschönerung
des
öffentlichen
Bades.
Dabei
boten
sich
gute
Einblicke
in
das
vielfältige
und
breit
aufgestellte
Engagement
junger
Menschen
für
ihr
Gemeinwesen.
Die
ersten
Aktionen
wurden
schon
am
Freitag
begonnen
beziehungsweise
fanden
an
diesem
Tag
statt:
In
Meißen
wurden
fleißig
viele
kleine
Betonkäfer
gebaut.
Diese
wurden
im
Anschluss
mit
dem
Pinsel
verschönert und schmücken nun Außengelände des KAFFs in Meißen.
Auch
in
diesem
Jahr
war
das
schmale
Haus
in
Meißen
wieder
mit
dabei.
Dort
wurde
ebenfalls
mit
Beton
gearbeitet.
Hier
fassten
die
jungen
Menschen
kräftigt
an.
Neben
der
Beräumung
des
Jahnhall-Areals
fand
auch ein wenig Gartenarbeit statt bei der gehandwerkelt wurde.
Der
aufLADEN
in
Riesa
gestaltete
die
Sitzgelegenheiten
um.
Genauso
wie
in
Meißen
wurden
hier
Pinsel
und
Farbe
in
die
Hand
genommen,
um
den
alten
Holzstämmen
einen
neuen
Glatz
zu
verleihen.
Auch
der
Oberbürgermeister von Riesa Herr Müller schaute sich den Prozess an.
Ebenfalls
besuchte
Oberbürgermeister
Müller
die
Freiwilligenarbeit
im
offenen
Jugendhaus
Riesa.
Hier
wurde
das
Außengelände
auf
Vordermann
gebracht.
Neben
verschiedenen
Reinigungsarbeiten
wurde
unter
anderem
die
Gartenschere
und
Schaufel
in
die
Hand
genommen,
um
auch
die
bepflanzten
Stellen
zu
verschönern.
Im
Kinder-
und
Jugendhaus
Nossen
wurde
es
kreativ.
Die
jungen
Menschen
schnappten
unter
anderem
sich
Pinsel
und
Farbe,
um
ein
Zaunprojekt
zu
starten.
Mit
den
vielen
fleißigen
Händen
wurde
das
Außengelände
des Hauses verschönert. Die Pokalübergabe übernahm der Bürgermeister Bartusch.
Anders
als
in
Nossen
wurde
in
Großenhain
gleich
innen
und
außen
gearbeitet.
Der
Jugendclub
Impuls
strebte
eine
Verschönerung
des
gesamten
Geländes
an,
welches
durch
die
helfenden
Jugendlichen
vor
Ort
erfolgreich umgesetzt werden konnte.
Der
Jugendclub
Bauda
e.V.
nahm
sich
am
Freitag
und
Samstag
seine
Laube
vor.
Mit
vielen
Händen
wurde
diese
nicht
nur
repariert,
sondern
aufgebessert.
So
kam
es
auch,
dass
der
Oberbürgermeister
Dr.
Mißbach
bei der Pokalübergabe dabei war.
Auch
der
Jugendclub
Zabeltitz
war
ebenfalls
am
Freitag
und
Samstag
fleißig,
denn
hier
stand
einiges
an.
Neben
der
Ertüchtigung
des
Unterstandes
mit
den
jeweiligen
Aufarbeitungen
der
Holzbalken,
wurden
auch
Wände gestrichen und eine Arbeitsplatte errichtet.
Am
Samstag
ging
es
dann
in
die
2.
Runde.
Der
Rollladen
e.V.
und
der
Jugendclub
Downstairs
unterstützten
dabei
tatkräftigt
den
Großenhainer
Bauhof.
So
wurde
beispielsweise
das
Außengelände
der
Großenhainer
Feuerwehr
freigeschnitten.
Oberbürgermeister
Dr.
Mißbach
war
auch
hier
vor
Ort,
um
bei
der
Pokalübergabe
den jungen Menschen seinen Dank und seine Wertschätzung an und für die Jugendlichen zu zeigen.
Der
SG
Strießen
e.V.
organisierte
eine
Bubblesoccer-Veranstaltung.
Auf
einer
weiten
Wiese
mit
zwei
großen
Toren
spielten
die
beiden
Teams
gegeneinander.
Die
Stadt
Priestewitz
bedankte
sich
bei
den
Freiwilligen
durch die Vertretung von Bürgermeisterin Gajewi mit der Übergabe des Pokals.
Der
Jugendclub
Scharfenberg
brauchte
Platz.
Mit
den
vielen
Händen
die,
die
Aktion
tatkräftig
unterstützten,
wurde am Mittag und Nachmittag ein wetterfestes Haus für weitere Mitglieder geschaffen.
Die
Wasserwacht
in
Strehla
engagierte
sich
mit
Verschönerungsarbeiten
im
Bad
Strehla.
Hier
wurde
unter
anderem
der
Sandplatz
von
lästigem
Unkraut
befreit.
Der
Bürgermeister
Jeromin
bedankte
und
wertschätzte
die Arbeit der jungen Menschen mit der Übergabe des Pokals.
Anfang
September
fand
dann
die
verschobene
Aktion
des
offenen
Hauses
in
Lommatzsch
statt.
Hier
stand
das Reinigen und Entfernen von Graffiti an der Freilichtbühne am Schützenhaus auf dem Plan.
Das
Ziel
dieses
Projektes
junge
Menschen
aus
dem
Landkreis
Meißen
zu
ehrenamtlichem
Engagement
zu
motivieren
und
an
der
Gestaltung
ihres
Lebensumfeldes
teilzuhaben,
wurde
vollumfänglich
erreicht.
Dabei
wurden
die
verschiedenen
Gruppen
-
entweder
nach
eigener
Ansprache
oder
durch
eine
hauptamtliche
Fachkraft vor Ort - durch die jeweiligen Bauhöfe oder andere ortsansässige Firmen unterstützt.
Das
Team
des
Flexiblen
Jugendmanagements
war
zusammen
mit
der
Koordinatorin
des
Kreisjugendringes
unterwegs
und
besuchte
die
einzelnen
Gruppen
vor
Ort,
um
die
Aktionen
zu
dokumentieren
und
sich
in
diesem
Rahmen
für
das
ehrenamtliche
Engagement
zu
bedanken.
Begleitet
wurden
sie
dabei
von
Mitgliedern
des
Jugendforums
im
Landkreis
Meißen.
Neben
den
Pokalen,
erhielten
die
Gruppen
in
diesem
Jahr
auch
neue
T-Shirts,
welche
vom
Landkreis
Meißen
finanziert
wurden.
Die
BürgermeisterInnen,
wie
auch
ihre
Vertretungen
kamen
mit
den
einzelnen
Gruppen
ins
Gespräch,
informierten
sich
über
die
Projekte
vor
Ort,
aber
auch
über
die
aktuelle
Situation
durch
die
Corona-Krise
und
brachten
ihre
Wertschätzung
und
Anerkennung
-
vor
allem
mit
Blick
auf
die
besondere
Situation
und
ihre
Rahmenbedingungen
-
sehr
deutlich
zum Ausdruck.
Nach der Wahl ist vor der Wahl oder so – Bundestagswahl 2021 im Landkreis Meißen
Die
letzte
Wahl
lag
zwei
Jahre
zurück
und
so
hieß
es
nun
im
September
für
alle
Menschen
ab
18
Jahren:
Auf
zur Bundestagswahl!
Eine
historische
Wahl
–
irgendwie.
Die
derzeit
geschäftsführende
Bundeskanzlerin
Angela
Merkel
ist
nach
16
Jahren
im
Amt
nicht
mehr
angetreten.
Die
CDU
hat
klar
an
Stimmen
verloren
und
die
SPD
ist
Wahlsiegerin
geworden
und
stellt
nun
voraussichtlich
den
neuen
Bundeskanzler.
Außerdem
wird
es
wahrscheinlich
die
erste
Koalition
dreier
Parteien
(SPD,
Grüne
und
FDP)
auf
Bundesebene geben. Vermutet wurde es im Vorfeld, damit gerechnet hat niemand.
In
Sachsen
ist
die
AfD
deutlich
Wahlsiegerin
geworden
–
10
von
16
Direktmandaten
gingen
an
die
Partei
und
im
Ergebnis
der
Zweitstimmen
liegt
die
AfD
mit
knapp
25%
vor
SPD
(
rund
19%)
und
CDU
(rund
17%).
Das
Direktmandat
für den Wahlkreis Meißen hat Barbara Lenk für die AfD erhalten.
Seit
einigen
Jahren
werden
vor
großen
Wahlen
wie
Europa-,
Landtags-
oder
eben
die
Bundestagswahl
auch
Wahlen
für
junge
Menschen
unter
18
Jahren
angeboten.
Zwei
Angebote
gibt
es
hier
bundesweit:
Zum
einen
die
Juniorwahl
–
diese
findet
vorrangig
in
Schulen
statt
und
wird
u.a.
hier
in
Sachsen
durch
das
sächsische
Kultusministerium
unterstützt.
Zum
anderen
gibt
es
die
U18-Wahl
des
Deutschen
Bundesjugendring
–
deren
Ansatz
ist
es
die
Wahl
vor
allem
im
außerschulischen
Bildungsbereich
anzusetzen
und
hier
mit
Jugendlichen
zu dem Thema ins Gespräch zu kommen.
Nach
wie
vor
hat
man
den
Eindruck,
dass
vieles
am
Thema
„Wahl“
zu
abstrakt
wirkt,
zu
weit
weg
für
junge
Menschen
–
es
sei
denn
sie
interessieren
sich
explizit
dafür.
Das
Thema
„Wahlen“
spielt
dabei
eine
marginale
Rolle
im
Alltag
junger
Menschen
–
wenn
nicht
gerade
Straßenlaternen
voller
Wahlplakate
hängen,
ist es kein Thema was unter den Nägeln der Jugend zu brennen scheint.
Da
es
aber
ein
Auftrag
nach
SGB
VIII
§
11
(3)
ist,
außerschulische
Jugendbildung
mit
politischer
Bildung
anzubieten
–
ist
dem
KJR
und
dem
FJM
daran
gelegen
zu
dem
großen
Thema
Politik,
ins
Gespräch
zu
gehen und Angebote vorzuhalten.
Der
Kreisjugendring
Meißen
hatte
nun
auch
in
diesem
Jahr
für
den
Landkreis
die
Regionalkoordination
zur
U18-Wahl
übernommen
und
war
Ansprechpartner
für
die
AkteurInnen
im
Landkreis
Meißen.
Ziel
war
es
unter
anderem
neben
den
Schulen
auch
Orte
in
der
freien
Jugendhilfe
als
Wahllokal
zu
akquirieren
und
hier
verschiedene Bildungsangebote durchzuführen. Das Plus zur U18-Wahl.
Wer
nun
also
ein
Wahllokal
anmeldete,
bekam
Informationen
und
verschiedenste
Materialien
zur
Umsetzung
und
Durchführung
zugeschickt
und
hatte
die
Möglichkeit
mit
den
FJMerinnen
einen
Workshop
zu
den
Themen Wahlen, Politik oder Demokratie in unserer Gesellschaft durchzuführen.
Das
Ergebnis
der
U18-Wahl
für
Sachsen
und
auch
den
Landkreis
Meißen
kam
dem
der
Bundestagswahl
sehr
nahe
–
die
AfD
lag
klar
vor
den
anderen
großen
Parteien.
Bei
der
Juniorwahl
gewann
die
FDP
vor
den
Grünen
und
der
AfD.
Insgesamt
gab
es
im
Landkreis
Meißen
zur
U18-Wahl
12
Wahllokale
in
denen
726
junge Menschen abgestimmt haben.
Um
jungen
Menschen
einen
weiteren
Zugang
zum
Thema
Politik,
Parteien,
Wahlen
und
Wahlkampf
neben
den
Workshops
zu
verschaffen,
setzte
das
Jugendforum
des
Landkreis
Meißen
die
Idee
einer
Broschüre
mit
den
DirektkandidatInnen
des
Wahlkreises
Meißen
um.
Sie
entschieden
sich
dafür,
die
KandidatInnen
der
bereits
im
Bundestag
sitzenden
Parteien
anzuschreiben.
Außerdem
meldete
sich
der
Kandidat
der
Freien
Wähler
proaktiv
beim
KJR
und
fand
ebenfalls
Platz
in
der
Broschüre.
Insgesamt
sind
11
KandidatInnen
für
das Direktmandat im Landkreis angetreten.
Die
Broschüre
lehnte
sich
an
der
Landratswahlbroschüre
von
2020
an,
da
diese
so
erfolgreich
war
und
von
unterschiedlichen Seiten stark nachgefragt wurde.
Das
Jugendforum
hat
dafür
Fragen
entwickelt,
die
sich
auf
die
Persönlichkeit
der
KandidatInnen
bezogen
sowie
politische
Anliegen
beinhalteten.
Gerade
zu
Themen,
die
junge
Menschen
und
Menschen
aus
dem
Landkreis
Meißen
besonders
beschäftigen,
sollten
die
PolitikerInnen
Stellung
beziehen.
Entstanden
ist
ein
A5-Heft,
in
dem
die
Arbeit
des
Jugendforums
vorgestellt
wird,
die
DirektkandidatInnen
sich
selbst
vorstellen
und
dann
ihre
Antworten
auf
die
Fragen
der
Jugendlichen
geben.
Dadurch,
dass
die
Mitglieder
des
Jugendforums
ihre
eigenen
Schwerpunkte
setzen
konnten,
ist
die
Broschüre
für
viele
andere
junge
Menschen, vor allem auch ErstwählerInnen interessant gewesen.
Der
Kontakt,
der
zu
den
DirektkandidatInnen
in
diesem
Zusammenhang
hergestellt
wurde,
konnte
auch
für
die
geplante
Veranstaltung
wiedergenutzt
werden.
Anders
als
zur
Landtagswahl
2019
entschieden
sich
die
Jugendlichen
gegen
eine
klassische
Wahlparty
und
kamen
auf
die
Idee,
die
PolitikerInnen
mit
einem
Positionierungsspiel herauszufordern.
Geplant
wurde
eine
Veranstaltung
am
Nachmittag,
bei
der
die
DirektkandidatInnen
zu
bestimmten
Aussagen
Stellung
beziehen
sollten.
Hierfür
entwickelten
die
Jugendlichen
Aussagen,
die
mit
„Definitiv!“,
„Jein“
oder
„Völliger
Quatsch“
beantwortet
werden
konnten.
Die
Themen
waren
sehr
vielfältig
und
gingen
vom
Bildungssystem
in
Deutschland
über
Umweltfragen
bis
hin
zu
Aussagen
über
Diversität
und
Persönlichkeitsrechten.
In
der
Vorbereitung
mussten
auch
Hygienemaßnahmen
festgelegt
werden.
Die
Veranstaltungsplanung
hat
die
Jugendlichen
in
ihren
organisatorischen
Fähigkeiten
bestärkt.
Kreativität
und
Zuverlässigkeit
waren
unverzichtbare Merkmale, die die Jugendlichen dabei unter Beweis stellen konnten.
Die
Veranstaltung
fand
am
Mittwoch,
15.
September
2021,
im
„Weißen
Haus“
Radebeul
statt.
Moderiert
wurde
der
Nachmittag
von
Jan
Witza,
Referent
für
gesellschaftspolitische
Jugendbildung
und
Vorsitzender
des
KJRS
e.V..
Eingeladen
waren
alle
sieben
DirektkandidatInnen,
die
auch
in
der
Broschüre
zu
Wort
kamen.
Absagen
gab
es
von
Frau
Lenk
von
der
AfD
und
Herrn
Pohl
von
den
Linken.
Die
anderen
KandidatInnen
nahmen
die
Einladung
an
und
trugen
zum
Erfolg
dieses
Nachmittags
bei.
Mit
dabei
waren
Karin
Beese
von
Bündnis
90/Die
Grünen,
Stephanie
Dzeyk
von
der
SPD,
Sebastian
Fischer
von
der
CDU,
André Langerfeld von den Freien Wählern und Johannes Schmidt-Ramos von der FDP.
Das
große
Interesse
war
jedoch
nicht
nur
von
Seiten
der
PolitikerInnen
zu
spüren:
Es
kamen
neben
den
PolitikerInnen
so
viele
BesucherInnen,
dass
es
mit
den
nötigen
Abstandsregeln
fast
zu
eng
wurde.
Mit
Masken
war
die
Begegnung
dennoch
möglich
gewesen.
Da
klar
war,
dass
unter
den
Pandemiebedingungen
nicht
so
viele
BesucherInnen
vor
Ort
sein
konnten
oder
wollten,
wurde
die
Veranstaltung
gefilmt
und
anschließend
online
gestellt.
Das
Angebot
wurde
rege
genutzt
und
trug
u.a.
weiter
zur
Bekanntheit
des
Jugendforums bei.
Besonders
eindrücklich
waren
die
kontroversen
Diskussionen,
die
durch
die
Positionierungen
der
PolitikerInnen
entstanden
sind.
Da
es
auch
viele
Aussagen
zu
jugendspezifischen
Fragestellungen
gab,
fühlten
sich
die
BesucherInnen
ermuntert,
diese
zu
diskutieren.
Auch
im
sich
anschließenden
Get-together
blieben viele Jugendliche noch da, um persönliche Gespräche mit den DirektkandidatInnen (fort-)zuführen.
Den Film findet ihr unter:
https://www.youtube.com/watch?v=WEwEKkP-1zQ
Die AG „Mädchen und junge Frauen im Landkreis Meißen“ ist Veranstalterin des
Girls‘Day für den Landkreis Meißen. Die Planung und Durchführung
diesesberufsbildenden Aktionstages nur für Mädchen obliegt der
Beteiligungunterschiedlicher Fachkräfte aus dem Landkreis im Rahmen dieser AG. Die
Realisierungdes Aktionstages ist sehr aufwändig, da Fachkräfte, Teilnehmerinnen,
Firmen und Workshopanbieterinnen koordiniert werden müssen. Zusätzliche
personelle Ressourcen stehen dafür nicht zur Verfügung.
Aufgrund dieser Bedarfssituation war die FJMerin auch 2021 wieder maßgeblich an der Vorbereitung und
Umsetzung des Girls‘Day beteiligt – jedoch in anderer Ausgestaltung als üblich. Da im Frühjahr 2021 ein
Lockdown auch der Jugendarbeit drohte, entschieden sich die AG-Mitglieder, den Girls‘Day digital
anzubieten. 2020 schon musste der Tag komplett ausfallen, da alle vonden Auswirkungen der Pandemie
überrascht wurden. Dies sollte sich 2021 nicht wiederholen, da die Mädchen sonst kaum Angebote der
Berufsfrühorientierung und Persönlichkeitsbildung gehabt hätten. Außerdem weiß man aus Erfahrung, dass
eine wiederholte Absage von sonst sehr erfolgreichen Projekten auch schnell dazu führen kann, dass diese
nicht mehr wahr- und angenommen werden. Um dieser Konsequenz zuvorzukommen, wurde ein digitales
Konzept erarbeitet, das nachhaltig nutzbar und das vor allem ein eloquenter Ersatz sein sollte.
Dies sah eine Kombination von Firmenbesuchen im Sinne von Kurzvideos, mehrere Workshopangebote und
eine Begleitung durch die Schirmherrin Gabriele Fänder, Gleichstellungsbeauftrage des Landkreis Meißen,
vor. Die Erstellung der Kurzvideos wurde vom FJM übernommen.
Dafür wurde in ausgewählten Firmen gemeinsam mit Mädchen ein Film gedreht, in dem die dortigen
Fachkräfte vom Ausbildungsberuf und dem Berufsalltag erzählten. Die jungen Interviewerinnen stellten ihre
Fragen. Entstanden sind fünf Firmenvideos aus Riesa, Meißen, Diera-Zehren, Niederau und Moritzburg. Da
sie von der Idee der Videos so begeistert war, aber zu dieser Zeit keine externen Personen ins Gebäude
lassen durfte, hat die Polizei Dresden ebenso ein Videofür den Meißner Girls‘Day beigesteuert. Uns war
bewusst, dass die Erstellung der Videos viel Zeit in Anspruch nimmt. Der nachhaltige Effekt dieser Videos
und die Videoaffinität der Elternzeitvertretung waren jedoch entscheidende Kriterien dafür.
Hierfür musste keine gesonderte Technik angeschafft werden. Die Nachhaltigkeit der Videos liegt unter
anderem darin, dass die Filme auch jetzt noch auf dem Youtube-Kanal des KJR Meißen e.V. einsehbar sind.
Sie sollen auch für zukünftige Veranstaltungen und Formate genutzt werden. Die Teilnehmerinnen konnten
sich per Videokonferenz anonym einschalten und am Programm interaktiv teilnehmen. Eine
Zusammenfassung des Aktionstages ist hier zufinden:
https://www.youtube.com/watch?v=t45JExZ341c.
Auch bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit haben die entstandenen Videos einen weitreichenden Effekt.
Bedingt durch die Pandemiesituation wurde ein weiteres digitales Bildungsformat entwickelt -der „Girls‘Talk“.
Das FJM hat den Online-Talk moderiert, bei dem Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen und Mädchen zu
Wort kamen.
Bei der Vorbereitung kam es darauf an, das Angebot trotz Online-Format so interaktiv wie möglich zu
gestalten und gleichzeitig das größtmögliche Maß an Anonymität für dieTeilnehmenden zu gewährleisten.
Der erste „Girls‘Talk“ fand zum Thema
„Liebe, Lust & Frust“ statt und diente
der fachlichen Beantwortung aller
Fragen rund um die Themen
geschlechtliche Identität, der
weibliche Körper, sexueller
Missbrauch und Beratungsangebote
für junge Frauen. Im Vorhinein
wurden auch schon Fragen von
jungen Frauen gesammelt bzw. die
Fachkräfte beauftragt, diese in ihren
Einrichtungen zu sammeln.
Der zweite „Girls‘Talk“ fand in
Zusammenhang mit dem Girls‘Day
statt und beschäftigtesich mit den
Themen Berufswahl, Rollenbilder und
Diskriminierung im Beruf sowie
Ausbildungsmöglichkeiten.
Girls‘Day und Girls‘Talk 2021
Der Sprungbrett e.V. Riesa fragte 2021 die Mitarbeiterinnen des Flexiblen Jugendmanagements an, die
„Woche der Demokratie“ in zwei Schulen im Landkreis inder Umsetzung zu unterstützen und so begleiteten
die Mitarbeiterinnen je eine Wochein der Oberschule Strahle und in der Oberschule „Am Merzdorfer Park“ in
Riesa die Projektwoche mit ihrem Know-How. Die Rolle des FJM war besonders bei der Durchführung
gefragt: Die pädagogische Anleitung einzelner Gruppen sowie die Assistenz der Lehrkräfte bzw.
Schulsozialpädagoginnen standen hierbei im Vordergrund.
Zur Vor- und Nacharbeitung hat das FJM an verschiedenen Beratungen teilgenommen. Eine weitere
Zusammenarbeit mit dem Sprungbrett e.V. innerhalb dieses Projektes wird aufgrund des Erfolgs angestrebt.
Die „Woche der Demokratie“ ist ein Planspiel, bei dem sich Schülerinnen und Schüler zu Parteien
zusammenfinden und mit demokratischen Prozessen auseinandergesetzt wird. Innerhalb der Parteien
werden von den jungen Menschen verschiedene Projektideen entwickelt und ausgearbeitet. Diese werden
dann in der Partei abstimmtund diskutiert – die anderen Parteimitglieder von der eigenen Idee zu
überzeugen, ist für die Jugendlichen manchmal nicht ganz leicht.
Die demokratischen Aushandlungsprozesse trainieren die Argumentationsfähigkeit sowie die
Ambiguitätstoleranz der jungen Menschen.
Am Ende der Projektwoche steht immer die Durchführung einer „Stadtratssitzung“ unter der Leitung des
jeweiliges (Ober-)Bürgermeisters – hier stellen die Parteien ihre jeweiligen Projektanträge vor, es wird
diskutiert, Pro und Contra zu den einzelnen Anträgen diskutiert und am Schluss wird über das beste Projekt
abgestimmt. In Strehla leitete Bürgermeister Jörg Jeromin die letzte Sitzung und hier setzte sich das Projekt
„Moped-Unterstand“ durch. In Riesa entschieden sich die Jugendlichen in ihrer Stadtratssitzung unter der
Leitung von Oberbürgermeister Marco Müller für den Bauein Graffiti-Wand auf dem Schulgelände. Die
Anwesenheit von VertreterInnen aus der Stadt bei dieser Sitzung ist auch eine Form der Anerkennung
gegenüber den Jugendlichen und ihren Ideen. Außerdem werden im Rahmen dieses Projektes Workshops
zu verschiedenen Themenan einem Tag angeboten, in denen sich die Schülerinnen und Schüler
ausprobieren können.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Projektwoche ist das Kennenlernen der Prinzipien der demokratischen
Gewaltenteilung. Im Praktischen heißt das hier: die Jugendlichen nehmen an einer Stadtratssitzung teil und
führen Gesprächsrunden mit VertreterInnen aus dem Stadtrat, von der Polizei und vom Gericht, in denen sie
ihre Fragen zu den jeweiligen Arbeitsfeldern stellen können. Ziel der „Woche der Demokratie“ ist es, den
Schülerinnen und Schülern Verständnis für politische Prozesse und Beteiligung näher zu bringen und sich
aktiv mit diesen auseinander zu setzen. Demokratische Prozesse sollen so erfahrbar gemacht werden.
Woche der Demokratie in Strehla und Riesa